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  • AutorenbildManuel Lindorfer

"Watsche" zum Herbstfinale

Die Hoffnung auf einen vielleicht doch noch versöhnlichen Abschluss der Herbstmeisterschaft nach dem 2:0-Erfolg in Neustift wurde am vergangenen Wochenende jäh begraben. Gegen eine starke Mannschaft aus Aigen-Schlägl bot man eine teilweise inferiore Leistung, die mit einem 2:6 vor heimischem Publikum quittiert wurde.


Nur an die 130 Zuseher fanden sich zum letzten Spiel vor der Winterpause auf der Arnreiter Sportanlage ein. Zu Gast war die Union Aigen-Schlägl, die mit nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen etwas hinter den eigenen Erwartungen lag. In Arnreit tankte man aufgrund eines enorm wichtigen 2:0-Auswärtserfolges gegen Neustift/Oberkappel Selbstvertrauen, so erhoffte man sich auch vor dem letzten Auftritt in der Herbstmeisterschaft einen möglichen Punktezuwachs. Gegen die Beham-Elf war an diesem tristen, nebeligen Samstagnachmittag allerdings kein Kraut gewachsen.

Die Gäste aus Aigen nahmen von Beginn an das Heft in die Hand, übten früh massiven Druck auf die Gastgeber aus. Diese kamen über weite Strecken der ersten Halbzeit hinweg nie wirklich ins Spiel, es fehlte die Zuordnung im Abwehrverbund, der Zugriff auf den Gegner fehlte. Das erste Tor der Begegnung fällt bereits in der 8. Spielminute, als bei einem scharf getretenen Eckball Zimmerbauer Lukas am kurzen Eck goldrichtig steht, den Ball in die Arnreiter Maschen nickt.

Die Beham-Elf wittert nun das der Gegner angeschlagen ist, drückt weiterhin aufs Gas. Die Heimmannschaft scheint überfordert, kommt jedoch zu zwei ganz guten Ausgleichsmöglichkeiten. Die erste davon vergibt Koblmüller Felix freistehend vor Gästegoalie Kehrer, bei einer Volleyabnahme von Aiglstorfer Kevin kann sich Aigens Nummer Eins auszeichnen. So ist der nächste Treffer der Partie abermals den Gästen vorbehalten. Bei einem schnellen Angriff über die rechte Seite schnappt die Abseitsfalle der Gastgeber nicht zu, Zoitl Georg wird schön in der Schnittstelle freigespielt und schiebt den Ball trocken in die lange Ecke (23.). Kurze Zeit darauf beinahe das 0:3, als Zoitl es aus der Distanz versucht, sein Strich allerdings an das Lattenkreuz kracht - im Nachsetzen kann Florian Sommer den Ball nicht kontrolliert in Richtung Tor bringen. Aigen bleibt weiterhin die tonangebende Mannschaft, nach einer Umstellung auf Seiten der Arnreiter scheinen die Gastgeber aber etwas besser auf die Angriffe der Beham-Elf vorbereitet zu sein. Das die Gäste ob ihrer überlegenen Spielweise nicht unverwundbar sind, zeigt sich kurz vor dem Halbzeitpfiff durch den sehr guten Schiedsrichter Schüttengruber Lukas. Ein weites Zuspiel von Lindorfer Manuel über die Gästeabwehr kann sich Aiglstorfer Kevin perfekt herunterpflücken, er überwindet Goalie Kehrer ganz klassisch mit der "Piecke" (44.). Arnreit ist wieder dran, zumindest was das Ergebnis angeht.

Nach der Pause dauert es aber keine sieben Minute, ehe die Gäste ein mögliches Aufbäumen der Orange-Schwarzen im Keim ersticken. Andreas Engleder wird auf der rechten Seite freigespielt, zieht zur Mitte, überwindet den letzten sich in den Weg stellenden Abwehrspieler und trifft ins rechte Eck zum 3:1 (51.). Keine Zeigerumdrehung später der nächste Treffer: Ein weites Zuspiel hebelt die gesamte Heimabwehr aus, Leitner Manuel wird perfekt in Szene gesetzt, umkurvt Goalie Karl Thomas und braucht den Ball nur mehr über die Linie drücken (52.). Ein Doppelschlag, der die Erfolgsaussichten der Neumüller-Elf dahinschwinden lässt. Zwar gelingt in Person von Koblmüller Felix, der einen schönen Angriff mit einem überlegten Lupfer über Aigens Schlussmann abschließt, das schnelle 2:4, in Folge bleibt das Jubeln allerdings den Stiftskickern überlassen. Das 2:5 in der 62. Spielminute erzielt Michal Miroslav vom Elfmeterpunkt, nachdem kurz zuvor der durchbrechende Sommer Florian auf unerlaubte Weise zu Fall gebracht wurde. Auch wenn die Gastgeber im zweiten Durchgang die eine oder andere (Halb)Chance auf einen möglichen weiteren Treffer vorfinden, so ist der Schlusspunkt in diesem Spiel abermals einem Aigner Akteur vorbehalten. Lukas Zimmerbauer bezwingt Karl Thomas mit einem schönen Heber, nachdem sich die Orange-Schwarze Hintermannschaft einmal mehr von einem hohen Zuspiel überrumpeln ließ (74). Damit ist das halbe Dutzend voll, der Tabellenletzte war bedient. Bis zum Abpfiff durch Schiri Schüttengruber gab es dann in punkto Spielstand nichts Neues mehr, wenngleich die Gäste sicherlich dem siebten Treffer näher waren, als die Heimelf dem dritten.

Zum Abschluss der ersten Meisterschaftshälfte müssen die Orange-Schwarzen die zehnte (!!!) Niederlage hinnehmen, mit sieben Punkten aus dreizehn Spielen steht man am Tabellenende der 1. Klasse Nord. Der Rückstand auf den Vorletzten Klaffer beträgt fünf Punkte, auf den Relegationsplatz, den aktuell die Union Neustift/Oberkappel einnimmt, fehlen gar sieben Zähler. Doch Aufgeben ist zu diesem Zeitpunkt klarerweise keine Option, die Winterpause kommt aber sicher keine Woche zu früh. In den kommenden Wochen heißt es abschalten, die Köpfe freibekommen, die Wehwehchen auskurieren. Das Frühjahr wird ein ganz ganz schwieriges aus Arnreiter Sicht, es bedarf wohl eines Husarenrittes, will man das angepeilte Ziel, den Klassenerhalt, noch irgendwie erreichen. Doch das ist das schöne am Fußball: Abgerechnet wird zum Schluss, und unmöglich gar nichts!

Die übrigen Ergebnisse der dreizehnten und letzten Runde lauten wie folgt:

Peilstein - Hellmonsödt 2:3 (1:1)

Sarleinsbach - Neustift/O. 1:3 (0:0)

Kollerschlag - Klaffer 3:3 (1:2)

Schenkenfelden - Reichenthal 2:1 (1:1)

Ulrichsberg - St. Stefan 1:2 (0:1)

Feldkirchen/D. - St. Martin 1b 1:1 (0:0)


Reserve: Arnreit 1 - 1 Aigen-Schlägl

Mit einer Punkteteilung verabschiedete sich Arnreits Reservemannschaft in die Winterpause, man wird jedoch den zwei verlorenen Punkten etwas nachtrauern, denn diese wären gegen eine gleichwertige Aigner Mannschaft mit Sicherheit drinnen gewesen. Nach einer ausgeglichenen, torlosen ersten Spielhälfte gehen aber dennoch die Gäste mit 0:1 in Führung, Leitner David trifft in Minute 47 für seine Mannschaft. In Folge bleibt es eine Begegnung auf Augenhöhe, wobei es die Heimelf ist, die die gefährlicheren Chancen vorfindet. Der verdiente Ausgleich lässt bis zu 71. Minute auf sich warten, ehe Gumpenberger Fabian seine Teamkollegen erlöst. In der Schlussphase erspielt sich Orange-Schwarz dann noch einige mitunter sehr gute Möglichkeiten auf den Führungstreffer, verpasst es aber, eine davon zu nutzen. So bleibt es bei einer am Ende etwas enttäuschenden Punkteteilung, die Arnreit im Hinblick auf die Tabellensituation nicht wirklich weiterhilft. Wie auch die Kampfmannschaft, überwintert die Reserve auf dem letzten Tabellenplatz. Im Frühjahr kann's nur besser werden.


 
Arnreit war oftmals den berühmten Schritt zu spät

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