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  • AutorenbildManuel Lindorfer

Verkehrte Fußballwelt in Vorderweißenbach

Die zweite Niederlage in der laufenden Meisterschaft einstecken mussten die Mannen von Coach Thomas Dollhäubl am vergangenen Wochenende auswärts bei Landesligaabsteiger. Eine Niederlage, die umso mehr schmerzt, zumal sie aus Arnreiter Sicht allemal vermeidbar gewesen wäre. Während die Gäste aus dem oberen Mühlviertel schon im ersten Spielabschnitt zahlreiche Hochkaräter liegen lassen und bei zwei Lattentreffern Pech haben, lassen die Orange-Schwarzen auch in Halbzeit zwei gute Einschussmöglichkeiten aus, und müssen sich am Ende ungemein effizienten Hausherren mit 4:1 geschlagen geben.


Eine Woche nach dem souveränen 2:0-Heimerfolg gegen Putzleinsdorf stand für die Orange-Schwarzen das erste Pflichtspielduell mit einer Auswahl aus Vorderweißenbach auf dem Programm. Der Landesligaabsteiger legte einen ordentlichen Start in die neue Spielzeit hin, rangierte vor diesem Spiel Tabellenplatz fünf, und war gegen den Tabellendritten aus Arnreit gewillt, die weiße Heimweste von bislang vier Spielen ohne Niederlage zu verteidigen. Vor knapp 400 Zusehern und bei bestem Fußballwetter waren es dann auch die Hausherren, die für die erste Offensivaktion sorgten, der Schuss von Pavel Svoboda verfehlt sein Ziel jedoch recht deutlich. Fortan übernehmen die Gäste aus dem oberen Mühlviertel mehr und mehr das Kommando, und tauchen - auch begünstigt durch teilweise fahriges Vorderweißenbacher Aufbauspiel - gleich mehrfach brandgefährlich vor dem Kasten von Daniel Vogl auf. Während Patrick Aiglstorfer bei einem Lattenknaller in der dritten Spielminute Pech hat, verhindert nur zwei Minuten später Vorderweißenbachs Schlussmann im Eins-gegen-Eins mit Arnreits Nummer zehn den frühen Rückstand. Wenig später verzieht sein Bruder Kevin aus spitzem Winkel nur knapp aus halbrechter Position, und auch in Minute zwanzig landet der Ball nach einem schnellen Vorstoß über die linke Seite wieder nicht im Tor, sondern knapp rechts neben dem Pfosten. Von den Gastgebern kommt bis dahin im Spiel nach vorne sehr wenig, die größte Chance auf einen Vorderweißenbacher Treffer vergibt der mitaufgerückte Oliver Barth, der nach einer Ecke frei am langen Pfosten zum Kopfball kommt, das Leder jedoch deutlich über den Zoidl-Kasten befördert. Praktisch im Gegenzug liegt dem zahlreich mitgereisten Arnreiter Anhang erneut der Torschrei auf den Lippen, ein Linksschuss von Patrick Aiglstorfer klatscht aber erneut nur an die Querlatte. Eine Minute später stellen dann die Gastgeber im wahrsten Sinne den Spielverlauf auf den Kopf. Der durchstartende Simon Grünzweil wird von der Gästeabwehr nur halbherzig attackiert, in dem darauffolgenden Durcheinander im Strafraum kommt der Ball über Umwege zu Pavel Svoboda, der die Kugel dann zwar nicht richtig trifft, aber doch irgendwie ins Tor stolpert - 1:0 für Vorderweißenbach (26.). Die Orange-Schwarzen lassen sich durch diesen Rückstand allerdings nicht wirklich aus dem Konzept bringen, und drängen in Folge weiter auf ihren ersten Treffer an diesem Nachmittag. Fallen will dieser aber einfach nicht, denn auch ein Koblmüller-Lupfer über Goalie Vogl landet nicht im Tor sondern am Obernetz, die wohl größte Chance zum Ausgleich findet jedoch Patrick Aiglstorfer vor, der nach Zuspiel seines Bruders freistehend vor Vorderweißenbachs Schlussmann eben an diesem scheitert. Da auch der Nachschuss von Thomas Grubhofer nicht den Weg in die Maschen findet, geht es kurze Zeit später mit einer aus Sicht der Hausherren zweifelsohne etwas schmeichelhaften Führung in die Kabinen. Im zweiten Spielabschnitt ändert sich am Spielgeschehen vorerst sehr wenig. Die Gäste bleiben weiterhin die aktivere und wesentlich gefährlichere Mannschaft, wenngleich Vorderweißenbach in der Defensive nun etwas kompakter steht, und sich nicht mehr derartig viele Fehler im Spielaufbau leistet wie noch in den ersten fünfundvierzig Minuten. Während zwei Aiglstorfer-Versuche von außerhalb des Strafraums zur sicheren Beute von Vorderweißenbachs Daniel Vogl werden, ist der Schlusmann der Heimischen nach 63 dann doch bezwungen. Patrick Aiglstorfer nimmt sich knapp nach der Mittellinie ein Herz, und überrascht so den Einser der Hausherren mit einem Prachtschuss, der sich hinter dem sich vergebens streckenden Schlussmann in die Maschen setzt. Arnreit ist damit zurück im Spiel, und das völlig verdient. Die Gäste haben nun das Momentum auf ihrer Seite, und sind in Folge bemüht, dem Spiel eine komplette Wende zu geben. Kurz nach dem Ausgleichstreffer ist es Kevin Aiglstorfer, der vom eingewechselten Tobias Koblmüller perfekt freigespielt wird, dann aber etwas zu überhastet abschließt und den Ball nicht aufs Tor bringt. Auch beim einem Gahleitner-Freistoß wenige Minuten später brennt es ordentlich im Vorderweißenbacher Strafraum, dieses Mal stehen sich die Orange-Schwarzen aber selbst im Weg, und verhindern so einen möglichen Führungstreffer. Nur hauchdünn am 2:1 schrammen die Gäste dann in Minute 73 vorbei, als Manuel Lindorfer nach einem Mauracher-Freistoß am langen Pfosten frei zum Kopfball kommt, Goalie Vogl diesen aber mit einem starken Reflex aus dem kurzen Eck kratzen kann. Eine gute Viertelstunde vor Schluss tauchen dann auch die Hausherren wieder einmal gefährlich vor dem Gästetor auf, und prompt steht es 2:1. Josef Prihoda überspielt mit einem gefühlvollen Heber die Arnreiter Abwehrkette, der kurz zuvor eingewechselte Georgii Gamkrelidze kommt noch vor dem herauseilenden Christian Zoidl an den Ball, und braucht die Kugel nur mehr über die Linie zu bugsieren. Ob verdient oder nicht, Vorderweißenbach führt wieder. Im Gegensatz zum Führungstreffer zeigt dieser zweite nun deutlich mehr Wirkung, denn Arnreit wird in Folge lediglich noch durch einen Koblmüller-Schuss, der rechts am Tor vorbeistreift, gefährlich. Die Gäste werfen in der Schlussphase dann aber noch einmal alles nach vorne, und werden von an diesem Nachmittag ungemein effizienten Hausherren eiskalt bestraft. Zwei späte Treffer durch Philipp Pupeter (85.) und Simon Grünzweil (90.) nach jeweils schnellem Umschaltspiel sorgen am Ende für zumindest ergebnistechnisch relativ klare Verhältnisse zugunsten Vorderweißenbachs, das Arnreit damit die zweite Niederlage in der laufenden Meisterschaft zufügt. Eine Niederlage, die aus Arnreiter Sicht ganz besonders schmerzt, gerade weil man eben über die gesamten neunzig Minuten hinweg die etwas aktivere Mannschaft war, und insbesondere im Spiel nach vorne die deutlich gefährlichere. Am Ende ließen die Orange-Schwarzen schlicht zu viele hochkarätige Torchancen ungenützt, hätte man mit der entsprechenden Effizienz schon im ersten Durchgang für klare Verhältnisse sorgen können. Doch auch wenn die Enttäuschung ob des doch etwas unglücklichen Spielverlaufs im ersten Moment überwiegen mag, entmutigen lassen wird man sich dadurch im Lager der M-TEC-Elf keineswegs - ganz im Gegenteil. In den letzten drei Spielen vor der Winterpause werden Kapitän Manfred Gahleitner und Co. noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um noch möglichst viele Punkte auf die Habenseite zu bringen, um dann mit einem etwas ruhigeren Gewissen in die Rückrunde gehen zu können. Die nächste Bewährungsprobe wartet auf die Dollhäubl-Jungs bereits am nächsten Samstag, 26. Oktober, wenn man die Union aus Julbach zum letzten Bezirksderby der Hinrunde bittet. Die Veilchen blieben bislang etwas hinter den Erwartungen zurück, rangieren derzeit mit zehn Punkten auf dem neunten Tabellenplatz, und werden in Arnreit alles in die Waagschale werfen, um ihre Punktekonto weiter aufzubessern. Gleiches gilt jedoch auch für die Hausherren. Nicht nur dass man nach der bitteren Niederlage gegen Vorderweißenbach wieder zurück in die Erfolgsspur finden möchte, mit Julbach hat man darüber hinaus auch noch eine offene Rechnung zu begleichen, zumal beide Aufeinandertreffen in der Vorsaison mit 1:0 an die Violetten gingen. Gespielt wird am kommenden Samstag zum letzten Mal um 15:30 Uhr, das Vorspiel der beiden Reserveteams beginnt wie gewohnt zwei Stunden früher.


Reserve: Vorderweißenbach - Arnreit 6:2 (1:1)

Licht und Schatten - so lässt sich der Auftritt von Arnreits Reservemannschaft in Vorderweißenbach wohl am besten zusammenfassen. Während Kapitän Manuel Altenhofer und Co. im ersten Durchgang durchaus engagiert zu Werke gehen, und den Hausherren mindestens auf Augenhöhe begegnen, brechen in Halbzeit zwei auf Seite der Orange-Schwarzen alle Dämme. Nach einem 1:1 zur Halbzeit, wo Vorderweißenbach kurz vor dem Pausenpfiff die Arnreiter Führung durch Jan Hofer in Minute 30 egalisieren konnte, sorgte ein Doppelschlag der Hausherren in den Minuten 46 und 51 dafür, dass das Spiel gänzlich zu Gunsten der Heimischen kippte. Die Flandorfer-Elf agiert fortan viel zu verhalten, ist oftmals den berühmten Schritt zu spät, und hat den Hausherren nicht mehr allzu viel entgegen zu setzen. Während Vorderweißenbach durch Felix Lummerstorfer (71.) und Jonas Prammer den ohnehin schon komfortablen Vorsprung weiter ausbauen können, hat der Arnreiter Anschlusstreffer zum 5:2 durch Simon Gahleitner lediglich ergebniskosmetische Bedeutung. Den Schlusspunkt in einer aus Gästesicht zweiten Halbzeit zum Vergessen setzten dann abermals die Hausherren, die in Person von Jonas Prammer das halbe Dutzend voll machen konnten, und so die Orange-Schwarzen mit einer ordentlichen Packung nach Hause schickten. Damit verpassen es die Flandorfer-Jungs nach dem letztwöchigen Sieg gegen Putzleinsdorf nachzulegen, und stecken so vorerst im unteren Tabellendrittel fest.


 

Michael Furtmüller und seine Kollegen boten eine ambitionierte Leistung, konnten sich dafür allerdings nicht belohnen.

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