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  • AutorenbildManuel Lindorfer

Trotz Albtraumstart: Arnreit besiegt Aigen-Schlägl

Eine abwechslungsreiche Partie bekamen an die 200 Zuseher in der neunten Runde der 1. Klasse Nord zwischen Aufsteiger Arnreit und der Mannschaft aus Aigen-Schlägl zu sehen. Im Duell zwischen dem Tabellenachten und dem Fünftplatzierten war vieles dabei, was ein gutes Fußballspiel ausmacht: intensive Zweikämpfe, ein flottes Hin und Her, eine kuriose Anfangsphase und auch ein echtes Traumtor. Am Ende war es der Aufsteiger in orange-schwarz, der die Partie nach frühem Rückstand noch zu seinen Gunsten drehen und so den vierten Dreier in der laufenden Meisterschaft einfahren konnte.


Eine Woche nach der mehr als ordentlichen Leistung gegen Tabellenführer Kollerschlag, die letzten Endes jedoch unbelohnt blieb, traf die Mannschaft von Trainer Herbert Zach auf eigener Anlage auf den UFC Aigen-Schlägl, den aktuell Tabellenfünften. Im vierten Spiel vor heimischer Kulisse nahm der Aufsteiger den ebenso vielten Dreier ins Visier, wollte man doch den aktuellen Aufwärtstrend bestätigen und sich weiter von den hinteren Tabellenregionen fern halten. Eine durchaus lösbare, jedoch auch sehr schwierige Aufgabe für den Liganeuling, denn mit der Beham-Elf kam eine Mannschaft nach Arnreit, die mit starken Einzelspielern und routinierten Legionären gespickt durchaus zum erweiterten Kreis der Titelanwärter gezählt werden kann.

Ein Großteil der anwesenden Zuseher hatte wohl kaum Platz genommen, da gab es bereits den ersten Aufreger in diesem Duell zweier Tabellenmittelständer. Nach gerade einmal zwanzig Sekunden zeigt Schiedsrichter Mario Harald Scharinger auf den Punkt - Elfmeter für Aigen-Schlägl. Was war passiert? Die Gastgeber ließen sich vom eigenen Anstoß weg buchstäblich von den wie wild anstürmenden Gästen überrumpeln, nach einer wahren Fehlerkette auf Seiten der Mannen in Orange-Schwarz kommt schließlich Aigens Daniel Maly im Zweikampf mit Arnreits Kapitän Manfred Gahleitner im Strafraum zu liegen. Den darauffolgenden Strafstoß verwandelt Aigens Spielführer Georg Zoitl souverän - er verlädt Heim-Goalie Dominik Neumüller mit einem trockenen Schuss ins rechte Eck -, und sorgt damit für einen Auftakt nach Maß aus Sicht der Beham-Elf (2.). Die Freude über diese Führung hat jedoch nicht allzu lange Bestand, denn gerade einmal eine Zeigerumdrehung später beginnt diese Partie praktisch wieder von vorne (3.). Nach einer Grubhofer-Ecke von der rechten Seite kommt Arnreits Manfred Gahleitner zwischen zwei Gästeakteuren frei zum Kopfball und bringt den Ball aus knapp fünf Metern erfolgreich im Aigner Kasten unter - 1:1, alles zurück zum Anfang. Abermals nur wenige Augenblicke später haben die Hausherren dann bereits die Führung auf dem Fuß, als Robert Riederer nach einem Ballverlust der Gäste von seinem Sturmpartner schön freigespielt wird, er aus spitzem Winkel aber nur mehr das Außennetz trifft - was für ein Auftakt in diese Begegnung.

Nach diesen ereignisreichen Anfangsminuten entwickelt sich eine intensive, flotte Partie zwischen zwei Mannschaften, die mit offenem Visier spielen und sich in punkto Zweikampfführung nichts schenken. Während die Heimischen bemüht sind, das Spiel an sich zu reißen, setzt die Beham-Elf mit ihren pfeilschnellen Flügelspielern immer wieder offensive Nadelstiche, ohne aber vorerst richtig zwingend zu werden. Auch Arnreit wird zunächst nur durch Standardsituationen gefährlich, bei einem Aiglstorfer-Kopfball nach einem weiten Ball aus dem Halbfeld fehlt aber doch einiges, um Aigens Schlussmann Andreas Engleder ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Viel näher an der Führung dran sind die Gastgeber da schon nach einer knappen halben Stunde, als Alexander Engleder vom gut nachsetzenden Robert Riederer optimal eingesetzt wird, sein Halbvolley aber vom Gäste-Keeper entscheidend entschärft und der freie Ball im letzten Moment noch von einem Abwehrspieler vor der Linie geklärt werden kann. Auch kurz darauf ist Aigens Torwart auf dem Posten, als er gerade noch rechtzeitig vor Patrick Aiglstorfer zur Stelle ist, dem ein Zuspiel von halbrechts bei der Annahme etwas zu weit weg springt. Die Führung für die Hausherren liegt in der Luft, und sie wäre mittlerweile durchaus verdient. Kurz vor Ende der ersten Spielhälfte liegt aber dann dem Gästeanhang der Torschrei auf den Lippen, als der Ball nach einer Ecke Arnreits Schlussmann Dominik Neumüller durch die Beine springt, er die Kugel aber noch vor der Linie unter sich begraben kann, und so seiner Elf das Unentschieden rettet. Praktisch mit dem Pausenpfiff baumelt der Ball dann aber doch im Netz, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Aigens Defensive herrscht Hochbetrieb im Strafraum der Gäste, wo nach mehreren verunglückten Abschlüssen der Ball schließlich vor die Füße von Kevin Aiglstorfer springt, der schneller schaltet als all seine Bewacher und den Ball kompromisslos über die Linie befördert (48.). Der Aufsteiger hat die Partie gedreht, und geht mit einer 2:1-Führung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel bleibt die Partie weiterhin sehr intensiv, wenngleich hochkarätige Torchancen trotz des flotten Hin und Her auf beiden Seiten eher Mangelware bleiben. Es dauert eine knappe Viertelstunde, ehe die Zuseher wieder eine nennenswerte Offensivaktion zu Gesicht bekommen. Dieses Mal ist es Arnreits Thomas Grubhofer, der nach einem energischen Antritt von Patrick Aiglstorfer von diesem ideal in Szene gesetzt wird, sein Schuss auf das linke Ecke streift jedoch einen knappen Meter am Pfosten vorbei. Wenige Minuten später fällt dann aber eine kleine Vorentscheidung in dieser Begegnung. Der wenige Minuten zuvor eingewechselte Michael Furtmüller erkämpft sich gut fünfundzwanzig Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball, schüttelt seinen Bewacher ab und fasst sich einfach ein Herz. Sein Schuss wird immer länger und länger und schlägt unhaltbar für Aigens Schlussmann im linken Kreuzeck ein. Ein Wahnsinnstreffer, der gleichbedeutend mit dem 3:1 für die Mannschaft in orange-schwarz ist (65.). Die Beham-Elf bäumt sich nun ein letztes Mal auf, versucht noch einmal mit dem Mute Verzweiflung auf einen schnellen Anschlusstreffer zu drängen. Mit hohen Bällen auf die schnellen Spitzen versuchen die Gäste Arnreits Abwehr auszuhebeln, beißen sich jedoch zumeist die Zähne daran aus. So bleibt bis kurz vor Schluss in Zoitl-Schuss aus der zweiten Reihe, der jedoch deutlich über das Neumüller-Gehäuse geht, das gefährlichste offensive Lebenszeichen. In den Schlussminuten lässt dann Aigens Lukas Zimmerbauer die größte Chance auf das 3:2 liegen, als er nach einem Schnittstellenpass den Ball an Goalie Neumüller, allerdings auch am Tor vorbei spitzelt. Die Hausherren überstehen somit die finale Drangperiode der Gäste unbeschadet, und bringen so wichtige drei Punkte in trockene Tücher.

Letzten Endes darf man aus Sicht des Aufsteigers wohl von drei verdienten Punkten sprechen, die - weil im Vorfeld dieser Begegnung nicht unbedingt damit zu rechnen war - durchaus etwas für die verlorenen Punkte aus der Vorwoche entschädigen. Besonders hervorzuheben ist die tolle Moral der Mannschaft, die sich nach dem denkbar schlechtest möglichen Start und einem frühen Rückstand nicht hängen ließ, schnell den Ausgleich erzielen und die Partie letztendlich zu ihren Gunsten drehen konnte. Auch in den Zweikämpfen bot man der Beham-Elf über weite Strecken Paroli, ließ so die schnellen Spitzen der Gäste wenig zur Geltung kommen, und mit wenigen Ausnahmen auch nur wenige Torchancen zu. Mit dem vierten "Dreier" der Saison klettert der Liganeuling auf Tabellenplatz sechs, viel wichtiger ist als die aktuelle Platzierung ist jedoch die Tatsache, dass der Abstand zu den hinteren Tabellenregionen weiter vergrößert werden konnte. Am kommenden Wochenende will die Mannschaft von Trainer Herbert Zach gleich nachlegen, auswärts bekommt sie es mit der Union Neustift/Oberkappel wiederum mit einem direkten Tabellennachbar zu tun. Die Eilmannsberger-Elf musste am vergangenen Spieltag gegen den Vorletzten Schenkenfelden Federn lassen und wird vor heimischem Publikum auf Wiedergutmachung aus sein. Die Orange-Schwarzen sind also gewarnt, werden ihrerseits jedoch alles daran setzen, um ihren aktuellen Aufwärtstrend weiter fortzusetzen. Gespielt wird am kommenden Sonntag, 16. Oktober bereits um 13:30 Uhr (1b) und 15:30 Uhr (KM).

Reserve: Arnreit - Aigen-Schlägl 11:1 (5:0)

Mit einem wahren Torfestival zurück in die Erfolgsspur fand Arnreits Reserve-Mannschaft gegen einen inferioren und numerisch unterbesetzten Gegner aus Aigen-Schlägl. Die mit nur zehn Mann agierenden Gäste stellten die Flandorfer-Elf nicht wirklich vor ernsthafte Probleme, und bereits nach knapp zwanzig war die Partie auch bereits zu Gunsten der Hausherren entschieden. Nach Treffern von Mario Bäck (2), Fidan Zeka und Florian Reiter stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 4:0 für die Gastgeber, bei denen Letzterer auch noch für den 5:0-Halbzeitstand verantwortlich zeichnete. In Durchgang zwei ging es in einer ähnlichen Tonart weiter, verlief das Spiel weitestgehend wie auf einer schiefen Ebene. Weitere Treffer von Florian Reiter (59., 60.), Fidan Zeka (68., 70.), Mario Bäck (81.) und Stefan Aiglstorfer (90.) sorgten für letztendlich mehr als klare Verhältnisse in einem ungleichen Duell. Einziges Lebenszeichen der Gäste war der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:9 durch Fabian Wartner. Am Ende zählen für die Mannschaft von Coach Clemens Flandorfer aber trotz des deutlichen Sieges nur die damit verbundenen drei Punkte, darf diesem Spiel wohl keine allzu große Bedeutung beigemessen werden. Gut für das Selbstvertrauen dürfte dieser Erfolg aber trotz allem sein, und genau das wird die Mannschaft am kommenden Spieltag auch benötigen, denn beim aktuell Tabellenzweiten aus Neustift/O. dürften die Trauben wohl wieder etwas höher hängen.


 

In den Zweikämpfen ging es mit unter heiß her. Hier stört Arnreits Kevin Aiglstorfer Aigens Miroslav Michal erfolgreich am Spielaufbau.

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