Gleich sechs Tore, aber keinen Sieger brachte das Duell zwischen dem SV Lichtenberg und den Orange-Schwarzen aus Arnreit in Rahmen der 17. Runde in der 1. Klasse Nord. Bei herrlichem Frühsommerwetter und auf schwierig zu bespielenden Untergrund konnten beide Mannschaften jeweils einen Rückstand in eine Führung verwandeln, nur um am Ende brüderlich die Punkte zu teilen. Die Zach-Elf bleibt damit auch nach dem vierten Spiel des Jahres weiterhin ungeschlagen, tritt nach zuletzt zwei Unentschieden allerdings tabellarisch auf der Stelle.
Im vierten Spiel der Rückrunde stand für die Mannschaft von Trainer Herbert Zach das schwierige Gastspiel beim SV Lichtenberg auf dem Programm. Nach sieben Zählern aus den ersten drei Begegnungen nahmen sich die Mühlviertler auch für ihre Reise in den Bezirk Urfahr-Umgebung einiges vor. Schon im Herbst bot man gegen den aktuellen Tabellenvierten eine recht ordentliche Leistung, musste sich zuhause jedoch mit 0:2 geschlagen geben. Auf fremdem Grün bliesen die Orange-Schwarzen nun zur Revanche.
Auch das vierte Spiel in der Rückrunde begann aus Sicht der Gäste - wie schon zuletzt - vielversprechend. Gerade einmal drei Minuten standen auf der Anzeigetafel, als sich zum ersten Mal an diesem Nachmittag eine orange-schwarze Jubeltraube bildete. Patrick Aiglstorfer überraschte mit einem wuchtig geschossenen Freistoß aus großer Distanz Heimgoalie Leitner, der trotz einer unangenehmen Flugkurve des Balles keine allzu gute Figur machte, und den frühen Einschlag nicht verhindern kann. Für die zahlreich mitgereisten Arnreiter Fans durchaus ein Auftakt nach Maß. Doch dieser Treffer sollte keineswegs der Auftakt in ein furioses Fußballspiel sein, vielmehr sollte es die letzte nennenswerte Offensivaktion auf beiden Seiten sein, die die knapp 220 Zuseher im Lichtenberger Sportpark zu Gesicht bekamen. Denn in weiterer Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem sich zwei Mannschaft über weite Strecken neutralisierten, und wo im Spiel nach vorne hüben wie drüben nicht allzu viel zusammenlief. Das mag zum einem am zugegebenermaßen schwierig zu bespielenden, weil recht holprigen Untergrund gelegen haben, und zum anderen schlicht an der fehlenden Konzentration im Angriffsdrittel. So verleben die Torhüter auf beiden Seiten vorerst einen weitestgehend ruhigen Arbeitstag - es dauert in etwa bis zur 30. Spielminute, ehe auch die Hausherren erstmals gefährlich in die Nähe des Gästetores. Immer wieder wird mit Bällen in die Tiefe Lichtenbergs Simonovsky gesucht, der an vorderster Front mehr oder minder den Alleinunterhalter gibt, die Arnreiter Abwehr aber ein ums andere Mal in Verlegenheit bringt. Während die ersten Abschlüsse die Führung der Gäste noch nicht wirklich in Gefahr bringen, macht es der treffsicherste Angreifer im Dress der Hausherren kurz vor dem Pausenpfiff durch Schiedsrichter Mario Staudinger besser. Nachdem die Arnreiter Hintermannschaft auf der halblinken Seite nicht so recht Zugriff auf die Lichtenberger Offensivakteure bekommt, wird die Nummer neun der Gastgeber perfekt in der Schnittstelle freigespielt, und bleibt alleine vor Gästegoalie Dominik Neumüller eiskalt (44.). Die Führung der Gäste damit dahin, und das Spiel beginnt nach fünfundvierzig absolvierten Minuten wieder von vorne.
Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischen dann ganz klar die Mannen in Blau-Weiß. Die Schörgenhuber-Elf kommt mit viel Schwung aus der Kabine, und schnürt die sich zusehends zurückziehenden Gäste tief in deren eigenen Hälfte ein. Konnten die Orange-Schwarzen in Halbzeit eins den Gegner weitestgehend vom eigenen Tor fernhalten, so kommen die Mühlviertler insbesondere zu Beginn der zweiten Spielhälfte kaum zum Durchschnaufen. Die Rechnung dafür bekommt die Zach-Elf auch prompt präsentiert. Nach einem sehenswerten Abschluss von Petr Simonovsky bringt Arnreits Defensive den Ball nicht aus der Gefahrenzone - Thomas Mayr kommt aus knapp zwölf Metern unbedrängt zum Abschluss, und schiebt trocken in die linke Ecke ein - Lichtenberg hat das Spiel gedreht (50.). Auch in den darauffolgenden Minuten bleiben die Hausherren die tonanagebende Mannschaft, mit fortlaufender Spieldauer jedoch befreien sich die Gäste ein ums andere Mal erfolgreich aus dem Lichtenberger Klammergriff, und sorgen so ihrerseits wieder für Gefahrenmomente. Der Arnreiter Ausgleich in Minute 64 fällt dann dennoch mehr oder minder aus dem Nichts. Nach einer Aiglstorfer-Flanke kommt Michael Furtmüller im zweiten Versuch aus knapp sechzehn Metern zum Abschluss - sein verdeckter Schuss wird immer länger und länger, und schlägt letztlich hinter dem sich vergebens streckenden Lichtenberger Schlussmann im Kasten ein. Nur zwei Minuten später führen die Gäste dann plötzlich. Ein sehenswerter Sololauf des an diesem Nachmittag blendend aufgelegten Patrick Aiglstorfer leitet den Arnreiter Treffer zum 3:2 ein. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Spielhälfte überläuft er zuerst zwei Gegenspieler, nur um dann das Auge für seinen mitgelaufenen Bruder Kevin zu behalten. Arnreits bester Angreifer lässt sich diese Chance nicht nehmen, und überwindet Lichtenbergs Goalie Leitner überlegt zum 3:2 (66.). Im Schlussdrittel dieses Spiels stemmen sich die Hausherren dann mit Mann und Maus gegen die drohende Niederlage, während die Zach-Elf mit aller Kraft versucht, die Führung ins Ziel zu retten. Es sind zerfahrene gut zwanzig Spielminuten, in denen wenig Zeigenswertes passiert, ehe die Partie mit einem turbulenten Finale endet. Kurz vor Schluss gelingt den Gastgebern in Person von Kapitän Thomas Katzmaier nämlich der späte Ausgleich: Nachdem sich die Gäste gleich eine Reihe von Stellungs- und Zuordnungsfehlern in der Defensive erlauben, köpft der Lichtenberger Spielführer aus elf Metern völlig freistehend zum 3:3 ein (88.). Kurz darauf hat Petr Simonovsky sogar das 4:3 für seine Mannen auf dem Fuß, er verzieht aus kurzer Distanz jedoch deutlich, nachdem er sich zuvor ein hohes Zuspiel mustergültig mitnehmen konnte. Doch auch die Gäste haben in der Schlussphase noch die Chance auf den Sieg. Zuerst fischt Lichtenbergs Schlussmann einen gut angetragenen Gahleitner-Freistoß aus der Ecke, um wenige Augenblicke später auch bei einem Lindorfer-Kopfball zur Stelle zu sein. Es sollte dies die letzte Aktion in diesem Spiel sein, welches kurz darauf vom souveränen Schiedsrichter Staudinger beendet wird.
Letztlich muss man in Anbetracht der neunzig Spielminuten wohl von einem leistungsgerechten Unentschieden sprechen. Während die Gäste über weite Strecken der ersten Halbzeit geschickt verteidigten, konnte sich die Schörgenhuber-Elf insbesondere in Durchgang zwei ein spielerisches Übergewicht erarbeiten. Mit dem zweiten Remis in Folge bleibt die Mannschaft von Coach Herbert Zach im Frühjahr zwar weiterhin ungeschlagen, tritt in der Tabelle allerdings weiterhin auf der Stelle. Auch was das spielerische Potenzial anbelangt, welches zweifellos in der Mannschaft schlummert, so konnte dieses in den ersten Spielen der Rückrunde kaum oder nur sehr selten abgerufen werden. Daran gilt es in den kommenden Wochen zu arbeiten, werden die Aufgaben, die auf Kapitän Manfred Gahleitner und Co. warten, doch keineswegs einfacher. Der nächste echte Prüfstein wartet bereits am Freitag, 13. März auf die Orange-Schwarzen - da trifft man auswärts und bei Flutlicht auf Herbstmeister Peilstein. Auch wenn die Mujkanovic-Elf zuletzt zweimal in Folge nicht anschreiben konnte, und dadurch die Tabellenführung an Oepping abtreten musste, bleibt Peilstein insbesondere in der heimischen Thaller Arena ein brandgefährlicher Gegner, den es keineswegs zu unterschätzen gilt. Für beide Mannschaften dürfte diese 18. Runde eine richtungsweisende sein, können Sieg oder Niederlage beiderseits darüber entscheiden, in welche Richtung die weitere Reise geht. Angestoßen wird am Freitag, 13. März um 17:00 Uhr (1b) bzw. 19:00 Uhr (KM).
Reserve: Lichtenberg 2 - 3 Arnreit (2:2)
Nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen wieder auf die Siegerstraße zurückkehren konnte Arnreits Reservemannschaft bei ihrem Gastspiel in Lichtenberg. Mit trotz des schwierig zu bespielenden Untergrunds phasenweise ansehnlichen Kombinationsspiel erarbeitete sich die Flandorfer-Elf insbesondere in Halbzeit eins einige hochkarätige Torchancen, von denen man zwei auch zur Führung nutzen konnte. Bereits nach vierzehn Minuten gingen die Gäste durch den dreizehnten Saisontreffer von Jan Hofer, der von Florian Reiter mustergültig in Szene gesetzt wurde, mit 1:0 in Führung. Ein sehenswerter Treffer von Simon Gahleitner, der von knapp außerhalb des Strafraumes genau ins linke Kreuzeck trifft, bedeutet nach zwanzig Minuten die zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente 2:0-Führung für die Orange-Schwarzen. In weiterer Folge verpassen es Kapitän Georg Lindorfer und Co. allerdings, den Satz vorzeitig zu zumachen, und lassen so einen bis dahin weitestgehend ungefährlichen Gegner weiter am Leben. Dieser Umstand sollte sich noch in der ersten Halbzeit rächen, denn noch vor dem Pausenpfiff können die Hausherren durch zwei Treffer von Anton Karlhuber (27.) und Florian Koblmüller (40.) doch etwas überraschend ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel bleibt die Partie weiterhin auf des Messers Schneide, auch weil die Gäste einige recht aussichtsreiche Torchancen ungenützt lassen. Der letztlich spielentscheidende Treffer zum 3:2 aus Sicht der Orange-Schwarzen fällt in der 66. Spielminute durch Thomas Grubhofer, der eine engagierte Leistung mit seinem ersten Saisontor belohnt. Am Ende gelingt es der Flandorfer-Elf auch, die knappe Führung über die Zeit zu bringen, und kann so nach zwei sieglosen Spielen wieder voll anschreiben. Ein Sieg, der nicht nur für die Moral der Mannschaft ein enorm wichtiger sein dürfte, sondern auch im Hinblick auf den Kampf um die Stockerlplätze, in dem die Orange-Schwarzen weiterhin mittendrin statt nur dabei sind.
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