Nach sechs mehr oder minder ernüchternden Wochen gelang der Mannschaft von Trainer Herbert Zach in der zehnten Runde der so lange herbeigesehnte dritte Bezirksligasieg. Im Aufsteigerduell gegen die Elf aus Königswiesen präsentierten sich die Orange-Schwarzen nach der Klatsche in Freistadt als kompakte und abgeklärte Einheit, und durften am Ende Dank zweier Aiglstorfer-Treffer über einen verdienten 2:0-Erfolg jubeln.
Nach sechs Niederlagen in Folge, darunter zwei denkwürdige in Schweinbach und Freistadt, wartete mit dem Heimspiel gegen Königswiesen die nächste Bewährungsprobe auf die Orange-Schwarzen. Im Duell der beiden Aufsteiger lagen die Vorteile ganz klar auf Seiten der Freistädter, die aus den ersten neun Runden beachtliche 14 Punkte sammeln konnten, und die im Vorfeld dieser Partie ganz acht Zähler mehr vorzuweisen hatten als die Zach-Elf. Die Hoffnungen auf den dritten Punktgewinn in der laufenden Spielzeit im Arnreiter Lager waren dennoch in Takt, holte Königswiesen bislang doch nur zwei Punkte auf fremden Plätzen. Unter der Leitung von Schiedsrichter Martin Fragner und den Augen von knapp 200 Zusehern war dann von den favorisierten Gästen von Beginn weg nur sehr wenig zu sehen. Arnreit präsentierte sich von Anfang an als kompakte Einheit, verteidigte kompromisslos, und kaufte so den Gästen gewissermaßen "die Schneid" ab. So verwunderte es auch nicht, dass es die Mannschaft von Trainer Herbert Zach war, die für die ersten Offensivakzente in diesem Spiel sorgte. Nach einem Einwurf von der rechten Seite lässt Robert Riederer gedankenschnell auf den durchstartenden Kevin Aiglstorfer durch, der mit links am stark reagierenden Königswiesener Schlussmann Josef Baumgartner scheitert. Letzterer steht kurz darauf erneut im Mittelpunkt, als er einen Aiglstorfer-Kopfball aus kurzer Distanz mit einem tollen Reflex sehenswert entschärfen kann. Nur wenige Minuten später ist die Arnreiter Führung dann eigentlich überfällig, doch auch bei einer Grubhofer-Hereingabe auf den in der Mitte lauernden Kevin Aiglstorfer fehlen die berühmten Zentimeter zum Torerfolg. Während die Führung für die Orange-Schwarzen längst in der Luft liegt, kommt von den Gästen aus Königswiesen bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenig. Die Hinterkörner-Elf macht sich durch unerzwungene Ballverlust das Leben oft selbst schwer, und hat mit den immer wieder anpressenden Gastgebern sichtlich ihre Probleme. Im gesamten ersten Spielabschnitt kommt kaum ernsthafte Gefahr vor dem Arnreiter Tor auf, nur einmal muss Goalie Dominik Neumüller bei einem Sigmund-Schuss zupacken. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Angriffsbemühungen der Hausherren etwas konkreter. Bleibt nach einem vermeintlichen Foulspiel an Tobias Koblmüller die Pfeife von Schiedsrichter Fragner noch stumm, ist es in Minute 35 dann endlich soweit. Nach einem Freistoß von Manfred Gahleitner kommt der Ball über Umwege zu Patrick Aiglstorfer, der nicht lange fackelt, und die Kugel halbvolley in die Maschen wuchtet. Der erste Arnreiter Treffer seit einer gefühlten Ewigkeit, und er sollte auch eine entsprechend befreiende Wirkung haben. Noch vor dem Pausenpfiff finden die Heimischen die Chance aufs 2:0 vor, doch Robert Riederer scheitert aus aussichtsreicher Position am gut postierten Gästekeeper. So bleibt es nach fünfundvierzig Minuten bei einer knappen, jedoch verdienten Führung für die Orange-Schwarzen. Den Gastgebern gelingt es dann auch, den Schwung aus Halbzeit eins mit in den zweiten Spielabschnitt zu nehmen. Nur wenigen Minuten ist die zweite Spielhälfte alt, als sich zum zweiten Mal an diesem Nachmittag eine Arnreiter Jubeltraube formiert. Ein schöner Angriff über mehrere Stationen wird von Kevin Aiglstorfer, der von Felix Koblmüller und Robert Riederer mustergültig in Szene gesetzt wird, erfolgreich abgeschlossen (49.). Aus Königswiesener-Sicht ist der zweite Arnreiter Treffer ein herber Dämpfer, dennoch gelingt es den Gästen in Halbzeit zwei etwas besser, im Angriffsdrittel für Gefahr zu sorgen. Die beiden größten - jedoch einzigen - Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer findet Königswiesens Legionär Jan Stoszek vor. Zuerst prüft er Arnreits Schlussmann Dominik Neumüller mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze, wenig später nimmt er einen Chip hinter die orange-schwarze Abwehrreihe sehenswert direkt, findet jedoch abermals im Goalie der Heimischen seinen Meister. Praktisch im Gegenzug lassen die Gastgeber die große Chance zur Entscheidung liegen, als Robert Riederer alleine vor dem Königswiesener Tor auftaucht, sich beim Abschluss jedoch zu lange Zeit lässt, und so Goalie Baumgartner die Gelegenheit eröffnet, die Situation zu bereinigen. Da auch ein Grubhofer-Schuss aus spitzem Winkel nicht den gewünschten Erfolg bringt, bleibt die Partie weiterhin offen. Echte Spannung kommt allerdings auch in der Schlussphase nicht mehr auf, schlicht weil von den Gästen nach vorne hin kaum mehr etwas kommt. Ganz im Gegenteil: In der Nachspielzeit verliert Königswiesen zu allem Überdruss auch noch einen seiner Abwehrspieler bei dem Versuch, den durchbrechenden Kevin Aiglstorfer am Torschuss zu hindern. Da der daraus resultierende Freistoß nichts einbringt, bleibt es am Ende beim 2:0, und damit bei einem verdienten Erfolg für die Mannschaft von Trainer Herbert Zach. Arnreit belohnt sich letztlich für einen couragierten Auftritt gegen einen weitestgehend harmlosen Gegner mit dem dritten Saisonerfolg, und hat nach sechs Wochen endlich wieder Grund zum Jubeln. Ein Erfolg nach einer derart langen Durststrecke ist nicht nur Balsam für die Arnreiter Fußballseele, sondern ist auch für das Selbstvertrauen der Mannschaft im Hinblick auf das Restprogramm vor der Winterpause zweifelsohne förderlich. Arnreit hat das Siegen nicht verliert, und auch die Tatsache, erstmals in der Bezirksliga ohne Gegentor geblieben zu sein, sollte positiv stimmen für das Hinrundenfinale. Ein besonders brisantes Duell wartet auf Kapitän Manfred Gahleitner und Co. dabei bereits am kommenden Samstag. Da steht mit dem Gastspiel in Putzleinsdorf das vierte und letzte Bezirksderby auf dem Programm. Die "Putzis" sind recht ordentlich in die neue Spielzeit gestartet, nach einem Sieg in Julbach und einem torlosen Remis gegen Hofkirchen setzte es für die Würzl-Elf zuletzt jedoch eine enttäuschende 1:0-Niederlage in Schweinbach. Während Putzleinsdorf vor heimischem Publikum zurück in die Erfolgsspur finden und den Aufsteiger in die Schranken weisen möchte, geht es für die Orange-Schwarzen insbesondere darum, nach dem Erfolg gegen Königswiesen gegen einen weiteren Tabellenmittelständer gleich nachzulegen, und so einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen - ein spannendes Spiel scheint vorprogrammiert. Los geht's am kommenden Samstag, 27. Oktober mit dem Spiel der beiden Reservemannschaften um 13:30 Uhr, um 15:30 Uhr steigt das Duell der beiden Kampfmannschaften.
Reserve: Arnreit - Königswiesen 3:1 (1:0)
Ebenfalls Grund zur Freude gab es bei Arnreits Reservemannschaft, die sich nach der späten Niederlage in Freistadt aufgrund einer engagierten Leistung gegen Königswiesen mit dem vierten Saisonsieg belohnen konnte. Den Grundstein dazu legten Kapitän Georg Lindorfer und Co. dabei schon vor der Halbzeitpause. Nach einer relativ ausgeglichen ersten Hälfte sorgt Michael Furtmüller vom Elfmeterpunkt für die Führung für die Hausherren - er verlädt Gästegoalie Peböck und bringt seine Mannen zu einem psychologisch wertvollen Zeitpunkt in Front. Die Weichen endgültig auf Sieg stellt bereits kurz nach Wiederbeginn der zur Halbzeit eingewechselte Alexander Engleder, der einen energischen Antritt von der Seite mit dem Treffer zum 2:0 veredelt. Der Anschlusstreffer der Gäste durch Paul Jungmann (70.) sorgte letzten Endes nur kurz für Spannung, denn nur acht Minuten später stellt Matthias Lindorfer nach einer Engleder-Ecke per Kopf den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Dieser Treffer zum 3:1 ist auch gleichbedeutend mit dem Endstand, dürfen sich die Gastgeber am Ende nicht nur über einen Sieg gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn freuen, sondern auch über den Sprung auf Tabellenplatz sieben. Damit kommt es am kommenden Samstag bereits zum nächsten Duell mit einem direkten Konkurrenten, auswärts geht es mit der DSG Union Putzleinsdorf gegen den Tabellensechsten.
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