top of page
  • AutorenbildManuel Lindorfer

Rückschlag im Abstiegskampf - St. Stefan fertigt Arnreit ab

Einen herben Dämpfer für die Orange-Schwarzen Hoffnungen im Abstiegskampf setzte es am gestrigen Sonntag in der TraumArena in St. Stefan. Die Arnreiter erwischten dabei insbesondere in der zweiten Halbzeit einen rabenschwarzen Tag, am Ende stand ein 5:1 zu Gunsten der Heimelf auf der Anzeigetafel. Das die Chance auf den Klassenerhalt trotz allem noch lebt, liegt auch daran, dass die direkte Konkurrenz nicht gewinnen konnte.


Viel vorgenommen hatte man sich im Lager der Arnreiter für das so wichtige Auswärtsspiel in der TraumArena in St. Stefan. Nach fünf Spielen ohne Niederlage und dem wichtigen Heimsieg gegen Klaffer in der Vorwoche wollte man gegen den Aufsteiger die Serie prolongieren, einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Doch wie so oft, sollte am Ende alles anders als erhofft kommen.

Bei frühsommerlichem Wetter fanden sich an die 200 Zuseher am Sportplatz in St. Stefan ein, um dem Spiel gegen den Tabellenletzten beizuwohnen. Für die Heimischen ging es im vorletzten Heimspiel der Saison praktisch um nichts mehr, seit der Vorwoche stand bereits der rechnerische Klassenerhalt fest. Für die Gäste aus Arnreit stand da schon um einiges mehr auf dem Spiel. Der Tabellenletzte ist es auch, der in dieser Partie die erste hochkarätige Torchance vorfindet, gespielt sind zu diesem Zeitpunkt noch keine zwei Minuten. Leibetseder Sebastian steckt wunderbar für Aiglstorfer Kevin durch, der alleine vor Heimgoalie Schütz an eben diesem scheitert, auch den Nachschuss kann Grubhofer Thomas nicht im leeren Tor unterbringen, zu schwach fällt der Schuss aus kurzer Distanz aus. Es ist dies ein Weckruf für die Gastgeber, die fortan besser ins Spiel kommen, und insbesondere in punkto gewonnen Zweikämpfe zusehendes Vorteile verbuchen können. Die beste Möglichkeit auf Seiten der Steffinger bleibt aber vorerst ein Mayr-Kopfball, der nach einem Freistoß aus dem Halbfeld doch deutlich über das Tor geht. Mitte der ersten Halbzeit spielt sich ein Großteils des Geschehens in der Nähe der Mittelauflage ab, und so dauert es bis zur 31. Minute, ehe wieder nennenswertes passiert. Es ist eine durchaus umstrittene Situation, aus der schlussendlich das 1:0 für die Heimischen resultiert. Nach einem Ballverlust auf der halbrechten Seite schaltet St. Stefan schnell um, Spielertrainer Kepplinger dringt in den Strafraum ein und nimmt ein stehengelassenes Bein eines Arnreiter Abwehrspielers als Einladung zum Abheben an. Das in dieser Aktion nicht der geringste "Feindkontakt" herrschte, dürfte wohl auch Schiedsrichter Wohltan entgangen sein, der zum Unverständnis der Gäste auf den Punkt zeigte. St. Stefans Brandl Peter ließ sich von all der Unruhe rund um diese Entscheidung nicht beirren, verwertete den fälligen Strafstoß frech in die Tormitte. Tormann Karl Thomas ist zwar mit den Beinen noch dran, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern (31.).

Kurze Zeit später dann beinahe das 2:0 für St. Stefan, als sich zwei Arnreiter Abwehrspieler in Slap-Stick-Manier von einem harmlosen halbhohen Ball überrumpeln lassen, der Ball schlussendlich aber knapp sein Ziel verfehlt. Doch auch die Gäste bleiben offensiv nicht ungefährlich, kommen bis zur Pause noch zu zwei, drei ganz guten Ausgleichsmöglichkeiten. Die beste davon findet wohl Furtmüller Michael vor, der von Aiglstorfer Kevin von der linken Seite mustergültig bedient wird, den Stanglpass aber direkt in die Beine von Goalie Schütz spielt. Kurz vor der Pause ist es dann noch Engleder Alexander, der mit einem Haken im Strafraum vieles richtig macht, doch seinen gut angetragenen Schuss kann ein Abwehrspieler noch per Kopf vor der Linie klären. So bleibt es bei der knappen Führung für die Gastgeber, beim Stand von 1:0 werden die Seiten getauscht.

Nach Seitenwechsel geht es dann Schlag auf Schlag aus Sicht der Gäste aus Arnreit. Zuerst schrammt man noch hauchdünn am 0:2 vorbei, als Mayr Michael den Ball aus kurzer Distanz nicht trifft, ehe man in der 48. Minute dann doch den zweiten Gegentreffer hinnehmen muss. Es ist eine Unachtsamkeit nach einem schnell abgespielten Freistoß, die dazu führt, dass Lindorfer Patrik völlig frei vor Arnreits Schlussmann Karl Thomas zum Abschluss kommt, diesem mit einem Schuss in die linke Ecke keine Chance lässt.

Als die Orange-Schwarzen in der 56. Minuten mit dem 2:1-Anschlusstreffer zurückschlagen, keimt seitens des Gästeanhangs noch einmal Hoffnung auf. Aiglstofer Kevin vollendet eine schöne Einzelaktion von Engleder Alexander, der auf der linken Seite gleich drei Gegenspieler stehen lässt, und den Ball perfekt zur Mitte spielt. Am Ende sollte dieser Treffer allerdings nichts anderes als Ergebniskosmetik bleiben, denn in Folge reißt bei den Gästen endgültig der Faden, mit teilweise haarsträubenden Fehlern lädt man die Heim-Elf buchstäblich zum Toreschießen ein. Gerade einmal fünf Minuten nach den Anschlusstreffer stellen die Heimischen den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her: nach einem Ballverlust auf der linken Seite geht alles zu schnell für Arnreits Defensive, den Stanglpass zur Mitte stolpert dann mit Grubhofer Thomas zu alledem auch noch ein Gästespieler über die Torlinie (61.). In der 70. Minute ist es dann erneut ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung auf der linken Seite, den St. Stefans Keplinger Andreas postwendend mit dem 4:1 bestraft. Die Gäste wirken in dieser Phase völlig desorientiert, bekommen kaum ein Bein mehr so recht auf den Platz. In fast allen Belangen ist man den Gastgebern einen Schritt hinten nach, das Spiel nach vorne praktisch nicht mehr vorhanden. Das Spiel ist längst entschieden, doch St. Stefan hat noch nicht genug. Den 5:1-Endstand markiert Mayr Michael in der 78, Spielminute, er muss einen Stanglpass des starken Lindorfer Patrik nur mehr über die Linie drücken. Nach ziemlich genau 90 Minuten beendet Schiedsrichter Wohltan dann eine aus Sicht der Gäste rabenschwarze zweite Spielhälfte, die eine am Ende - wohl auch in dieser Höhe - verdiente Auswärtsniederlage besiegelte.

Die Orange-Schwarzen konnten zwar in Hälfte Eins dem Gegner über weite Strecken auf Augenhöhe begegnen, auch was die Torchancen anbelangt. Mit einem frühen Treffer hätte das Spiel womöglich einen anderen Verlauf nehmen können, doch darüber zu philosophieren ist ohnehin nichtig. Fakt ist, dass in der zweiten Halbzeit alle Dämme brachen, auf dem Feld nicht jene Arnreiter Mannschaft zu stehen schien, die in den letzten Wochen so viele wichtige Punkte sammeln konnte. Das man auch nach dieser Niederlage noch alle Chancen auf den Klassenerhalt hat, liegt vor allem daran, dass sowohl Ulrichsberg als auch Klaffer ihre Spiele jeweils nicht gewinnen konnten. Um sich tatsächlich noch realistische Hoffnungen machen zu können, müssen die beiden letzten Spiele wohl gewonnen werden, zudem ist man aufgrund der aktuellen Lage auch von den Ergebnissen der anderen Spiel abhängig. Nun heißt es das Spiel gegen St. Stefan schnellst möglich abzuhaken, um sich voll auf die beiden bevorstehenden, alles entscheidenden Spiele gegen zu fokusieren. Im letzten Heimspiel der Saison trifft man am kommenden Sonntag auf Neustift/O. - eine Mannschaft, die man bereits im Herbst mit 2:0 bezwingen konnte. Die Mannschaft wird in diesem Spiel alles in die Waagschale werfen, um auch am letzten Spieltag gegen Aigen-Schlägl noch ein Wörtchen im Abstiegskampf mitreden zu können. Gespielt wird am Sonntag wie gewohnt um 16:00 Uhr, das Spiel der beiden Reservemannschaften beginnt um 14:00 Uhr.

Die Ergebnisse des 24. Spieltages auf einen Blick:

Hellmonsödt - Aigen-Schlägl 3:3 (2:1)

Klaffer - Sarleinsbach 3:3 (1:0)

Neustift/O. - Peilstein 0:0 (0:0)

Reichenthal - Ulrichsberg 4:2 (1:1)

Feldkirchen/D. - Schenkenfelden 1:2 (0:1)

St. Martin 1b - Kollerschlag 3:0 (2:0)

Reserve: St. Stefan 5 - 3 Arnreit


Ein Berg- und Talfahrt erlebte unsere Reservemannschaft im Spiel gegen den Tabellenführer und Fast-Meister aus St. Stefan. Nach einem Blitzstart und der schnellen Führung durch Zoidl Christian (1.) musste man innerhalb von 13 Minuten gleich drei Gegentreffer hinnehmen. Die ersten beiden davon fielen jeweils nach haarsträubenden individuellen Patzern (3., 8.), der dritte aus einem völlig gerechtfertigten Strafstoß (13.). Alle drei Mal durfte sich St. Stefans Lehner Johannes als Torschütze feiern lassen. Mit dem Spielstand von 3:1 wurden dann die Seiten getauscht, auch deswegen, weil die Gäste bei einem Stangen-Kracher von Leonard Zeka Pech hatten. Als kurz nach Wiederbeginn Johannes Lehner mit seinem vierten Treffer an diesem Nachmittag das 4:1 erzielte (48.), schien die Partie schon entschieden. Doch auch nach dem 5:1 durch Philipp Lang (67.) steckten die Gäste keineswegs auf, und die tolle Moral wurde am Ende auch mit zwei weiteren Treffern belohnt. Dominik Kneidinger (79.) und Georg Lindorfer (87.) verkürzten in der Schlussphase - in der man zudem bei einem Lattentreffer von Reiter Florian noch etwas Pech hatte - noch auf 5:3. Auch wenn es am Ende bei diesem Spielstand bleiben sollte, so kann man aus diesem Spiel durchaus einiges mitnehmen, denn insbesondere die kämpferische Leistung und die gezeigte Moral sind Dinge, auf denen man ohne Frage aufbauen kann. Legt man im letzten Heimspiel gegen Neustift/O. ähnliche Tugenden an den Tag, darf man sich berechtigte Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen.


 
4 Ansichten
bottom of page