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  • AutorenbildManuel Lindorfer

Platz drei verteidigt: Arnreit siegt in St. Stefan

Eine Fortsetzung fand der aktuelle Erfolgslauf des Aufsteigers aus Arnreit in der 11. Runde der 1. Klasse Nord in der TraumArena zu St. Stefan. Dank einer abgebrühten ersten Halbzeit und insgesamt klarer spielerischer Vorteile landeten die Orange-Schwarzen einen letztendlich verdienten 4:3-Erfolg in der Waldmark, wenngleich die Mannschaft von Trainer Herbert Zach in den Schlussminuten noch gehörig um die drei Punkte bangen musste.


Das vorletzte Gastspiel vor der Winterpause führte die Zach-Elf aus Arnreit im Rahmen der 11. Runde der 1. Klasse Nord in die TraumArena nach St. Stefan. Für die Hausherren aus der Waldmark lief es in dieser Spielzeit bislang nicht wirklich nach Wunsch, nach zehn Runden liegt die Mannschaft von Coach Harald Würzl mit sieben Zählern nur auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ganz anders die Lage beim Aufsteiger, der nach zuletzt drei Siegen am Stück vor Selbstvertrauen strotzt und sich in den vergangenen Wochen im vorderen Tabellendrittel etablieren konnte. Mit einem Sieg gegen personell leicht angeschlagene Hausherren wollten die Orange-Schwarzen nicht nur ihren aktuellen Erfolgslauf prolongieren, sondern auch den in der Vorwoche eroberten dritten Tabellenplatz verteidigen.

Etwa an die 150 Zuseher fanden sich bei trübem Herbstwetter in der St. Steffinger TraumArena ein, um dem Spiel der Heimauswahl gegen die Überraschungsmannschaft aus Arnreit beizuwohnen. Pünktlich um 14:30 Uhr begann dieses Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellendreizehnten und dem Tabellenvierten, das gleich von Beginn an einiges zu bieten hatte. Gerade einmal vier Minuten war diese Begegnung alt, da zeigte Schiedsrichter Thomas Pusch zum Entsetzen des Heimanhangs auf den Elfmeterpunkt. Vorausgegangen war diesem Elfmeterpfiff ein Foulspiel von Heimgoalie Hartl an Arnreits Kevin Aiglstorfer, der im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Die Verantwortung übernahm - so früh in diesem Spiel - sein Bruder Patrick, der mit einem unhaltbaren Schuss ins linke Kreuzeck für die Gästeführung sorgte (4.). Mit der frühen Führung im Rücken sind es in weiterer Folge die Mannen in orange-schwarz, die weitestgehend das Spielgeschehen diktieren. Robustheit in den Zweikämpfen, schnelles Umschaltspiel und kompromisslose Defensivarbeit zeichnen über weite Strecken der ersten Halbzeit das Spiel der Zach-Elf aus. Die Hausherren agieren zumeist mit weiten Bällen auf ihren Kapitän, der vorerst in Arnreits Hintermannschaft gut aufgehoben ist, wodurch die nötige Duchschlagskraft im Spiel nach vorne fehlt. Ganz anders sieht das bei den Gästen aus, die bei Ballgewinn schnell und zielstrebig nach vorne spielen. So auch in Minute 25: Patrick Aiglstorfer bedient seinen Bruder Kevin mustergültig in der Schnittstelle, der ist schneller als seine Bewacher und legt vor dem Tor uneigennützig für den mitgelaufenen Robert Riederer quer. Sein Sturmpartner hat keine Mühe mehr, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu befördern. Knappe zehn Minuten später ist es erneut eine Co-Produktion der beiden Gästeangreifer, die zum nächsten Arnreiter Treffer führt. Kevin Aiglstorfer hebelt mit einem Pass die gesamte Hintermannschaft der Heimischen aus, sein Kollege behält alleine vor dem zögernden Steffinger Schlussmann die Nerven und schiebt überlegt in die kurze Ecke ein (36.). St. Stefan bekommt bis zu diesem Zeitpunkt kaum ein Bein vor das andere, was von den sehr effizienten Gästen eiskalt bestraft wird. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Schiedsrichter Pusch kommt ein erstes offensives Lebenszeichen der Gastgeber, ein Schuss vom Thomas Steidl aus knapp fünfundzwanzig Metern knallt jedoch nur an den Außenpfosten - Arnreits Goalie Dominik Neumüller wäre hier aber wohl zur Stelle gewesen. Das war's aber auch schon was die Würzl-Elf in punkto Torchancen vorzuweisen hatte, mit Ausnahme einiger Standardsituationen, die auf dem kleinen Platz praktisch aus allen Lagen für Gefahr sorgten, lief bei den Hausherren im Angriffsdrittel wenig zusammen. Folglich wurden mit einer aus Sicht der Gäste in orange-schwarz komfortablem 3:0-Führung die Seiten gewechselt.

Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte bietet sich den Zusehern zunächst ein unverändertes Bild. Die Mannschaft von Trainer Herbert Zach ist weiterhin die aktivere von beiden, und hat in den ersten fünfzehn Minuten nach Wiederbeginn gleich mehrmals die Chance, das wohl endgültig entscheidende 4:0 zu erzielen. So scheitert Patrick Aiglstorfer mit einem gut angetragenen Freistoß nur denkbar knapp, während sich bei einer Doppelchance durch Felix Koblmüller und Kevin Aiglstorfer St. Stefans Sandro Hartl zwischen den Pfosten gleich zwei Mal auszeichnen kann. Kurz zuvor gab es einige Aufregung auf Seiten der Gäste, die nach einem Foulspiel am durchbrechenden Patrick Aiglstorfer einen Elfmeter forderten, Schiedsrichter Pusch dieser Forderung allerdings kein Gehör schenkte. Ebenfalls eine enge Entscheidung: Das 4:0 der Gäste durch Kevin Aiglstorfer, das aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben wurde. So blieb der Spielstand trotz einiger recht guter Möglichkeiten weiter unverändert, und die Heimischen weiterhin im Spiel. Nach einer guten Stunden wird auch die Würzl-Elf offensiv etwas zwingender, sowohl einen Lindorfer-Schuss als auch einen stark angetragenen Halbvolley von St. Stefans Kapitän Michael Mayr kann Arnreits Schlussmann Dominik Neumüller jedoch noch toll parieren. Kurze Zeit später muss er sich jedoch geschlagen geben, als nach einem Einwurf einige Verwirrung im Gästestrafraum herrscht, und der kurz zuvor eingewechselte Prieschl Andreas am kurzen Ecke goldrichtig steht und zum 1:3 trifft (60.). Wer nun glaubt, dass der Anschlusstreffer den Hausherren Auftrieb verlieh, der irrte, denn die folgenden zwanzig Minuten standen wieder ganz im Zeichen der Elf in orange-schwarz. So knallt ein Schuss von Aiglstorfer Kevin nach knapp siebzig Spielminuten lediglich an den rechten Pfosten, ehe Arnreits Nummer neun wenig später Pech hat, er St. Stefans Schlussmann Hartl mit einem frechen Heber bereits bezwungen hat, der Ball sich jedoch ins Außennetz dreht. In Minute 75 gelingt ihm dann aber doch sein bereits zehnter Saisontreffer. Ein Zuspiel von Michael Furtmüller lässt Robert Riederer gedankenschnell passieren, wodurch sein Partner im Angriff freie Bahn hat und mit einem überlegten Schuss ins lange Eck den Drei-Tore-Vorsprung wieder herstellt (75.). Die Partie ist damit vermeintlich entschieden, in den Schlussminuten bäumen sich die Hausherren aber noch einmal gegen die drohende Niederlage auf. So gelingt St. Stefan durch Michael Mayr der erneute Anschlusstreffer zum 2:4, er hält nach einem zu kurz geratenen Klärungsversuch der Arnreiter Hintermannschaft einfach drauf und hämmert den Ball unhaltbar ins linke Eck (84.). Die vormals klare Führung der Gäste gerät nun gehörig ins Wanken, und die Hausherren wittern ihre Chance. In einer turbulenten Schlussphase kann die Würzl-Elf sogar noch weiter verkürzen, als Schiedsrichter Pusch kurz vor Schluss zu Recht auf Strafstoß für die Heimelf entscheidet. Diese Chance lässt sich Michael Mayr nicht nehmen, er verwandelt trocken zum 3:4 aus Sicht der Gastgeber (90.). In den hektischen Minuten der Nachspielzeit kommen die Hausherren aber nicht mehr vor das Tor der Gäste, die somit eine vormals relativ klare Führung gerade so über die Zeit bringen, und damit drei wichtige Punkte aus der TraumArena entführen können.

Am Ende darf der Aufsteiger über den vierten Sieg in Folge - den sechsten in den jüngsten sieben Spielen - jubeln, wodurch auch gleichzeitig Tabellenplatz drei erfolgreich verteidigt werden konnte. Rückwirkend betrachtet machte die Mannschaft von Trainer Herbert Zach in der Waldmark vieles richtig, verabsäumte es jedoch, den Sack gegen einen mitunter ziemlich überforderten Gegner frühzeitig zuzumachen. Am Ende musste man aufgrund einer turbulenten Schlussphase und durchaus vermeidbarer Gegentore noch unnötig um die Früchte der eigenen Arbeit bangen, kam letztendlich aber mit einem blauen Auge davon. Mit 22 Punkten nach elf Runden ist der Liganeuling der erste Verfolger des Spitzenduos Eidenberg und Kollerschlag, und hat am kommenden Wochenende die große Chance, sich weiter vom Rest des Feldes abzusetzen. Dazu benötigen die Orange-Schwarzen jedoch einen Punktgewinn im letzten Heimspiel vor der Winterpause, in dem sie auf aktuell bestens aufgelegte Aschacher treffen. Im Topspiel der Runde zwischen dem Tabellendritten und dem Tabellenvierten wird wohl auch die jeweilige Tagesverfassung mitentscheidend sein, welche der beiden Mannschaften auf eine Fortsetzung ihrer jüngsten Erfolge hoffen darf. Gespielt wird am kommenden Sonntag, 6. November bereits um 12:00 Uhr (1b) und 14:00 Uhr (KM)!

Reserve: St. Stefan - Arnreit 1:3 (1:2)

Weiter für Furore sorgt auch Arnreits Reservemannschaft. Dank einer geschlossen starken Mannschaftsleistung gelang der Elf von Trainer Clemens Flandorfer gegen den Tabellenführer aus St. Stefan ein überraschender, jedoch keinesfalls unverdienter 3:1-Erfolg. Die Weichen stellten die seit drei Spielen ungeschlagenen Gäste schon früh, denn bereits nach vier Minuten lagen die Orange-Schwarzen dank eines Treffers von Fidan Zeka mit 1:0 in Front. An dieser Führung änderte auch die mitunter etwas ruppige Gangart der Hausherren nichts, bis nach einer knappen halben Stunde die Heimischen doch zum Ausgleich kamen. Martin Kepplinger ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen, nachdem zuvor der Schiedsrichter aufgrund eines vermeintlichen Handspiels im Strafraum auf Elfmeter für St. Stefan entschieden hatte (29). Nur kurz darauf ging die Flandorfer-Elf aber erneut in Führung, nachdem ein Abwehrspieler der Gastgeber einen scharfen Stanglpass von der rechten Seite ins eigene Tor beförderte (32.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Halbzeitpause. Auch in Durchgang zwei legten die Gäste eine konzentrierte Leistung an den Tag, der denkbar knappe Vorsprung konnte so sicher verteidigt werden. Als kurz vor Schluss der Schiedsrichter zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Punkt zeigte - dieses Mal absolut zurecht -, schien es aus Sicht der Gästeelf nichts mit dem vierten Sieg in Folge werden. Die Hausherren nutzten jedoch die große Chance zum Ausgleich nicht, und mussten im Gegenzug noch dazu das alles entscheidende 1:3 durch Fidan Zeka hinnehmen (90.). Damit musste der Vorjahrsmeister zum ersten Mal in dieser Spielzeit den Platz als Verlierer räumen, während sich die Flandorfer-Elf nach vier Siegen en suite weiterhin im Aufwind befindet und in der Tabelle auf Rang vier hochklettert. Nächste Woche will man auf eigener Anlage gegen Schlusslicht Aschach gleich nachlegen, und so dem Spitzentrio weiter auf den Fersen bleiben.


 

Robert Riederer (l.) krönte eine starke Leistung mit zwei Toren zum zwischenzeitlichen 2:0 und 3:0.

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