Am vergangenen Wochenende gelang dem bereits feststehenden Meister aus Arnreit ein standesgemäßer Abschluss einer rekordverdächtigen Saison in der 2. Klasse Nordwest. Mit einem souveränen 5:0-Erfolg gegen Schlusslicht Niederwaldkirchen fuhr die Zach-Elf vor heimischem Publikum den elften Sieg in Folge ein. Mit dem 21. Saisonsieg konnten die Orange-Schwarzen nicht nur den Vorsprung auf den spielfreien Tabellenzweiten Öpping auf acht Zähler ausbauen, sondern auch den bisherigen Vereinsrekord von 57 Zählern aus dem Meisterjahr 1998/99 pulverisieren.
Am vergangenen Wochenende gingen im oö. Fußball-Unterhaus die letzten Runden der Saison 2015/16 über die Bühne. Während in vielen Ligen am letzten Spieltag spannende Entscheidungen im Auf- und Abstiegskampf fielen, ging es in der 2. Klasse Nordwest bemerkenswert ruhig zur Sache. Nachdem Arnreit bereits eine Woche zuvor mit einem 3:1-Erfolg in Haslach den Meistertitel unter Dach und Fach bringen konnte und auch Verfolger Öpping nach einem 1:1 gegen Ulrichsberg als zweiter Aufsteiger feststand, ging es für die Zach-Elf zum Abschluss lediglich darum, sich standesgemäß in Richtung 1. Klasse Nord zu verabschieden. Mit Schlusslicht Niederwaldkirchen bekamen es die Arnreiter auf eigener Anlage mit einem vermeintlich dankbaren Gegner zu tun.
Vor einer tollen Kulisse von etwa 300 Zusehern startete der Meister dann wie aus der Pistole geschossen in das letzte Pflichtspiel der abgelaufenen Spielzeit. Keine Minute war diese Partie alt, da waren alle Vorhaben seitens der Gäste, möglichst lange die Null zu halten, wie weg geblasen. Vom Anstoß weg trug gleich der erste Angriff der Heimischen Früchte: Flanke, Kopfball, Tor. Alexander Engleder bedient von der linken Seite Kevin Aiglstorfer mustergültig, aus kurzer Distanz bleibt Niederwaldkirchens Schlussmann Petr Wolek gegen den treffsichersten Angreifer der Liga nur das Nachsehen. Die Gäste reagieren geschockt auf diesen unverhofft frühen Gegentreffer, und müssen in der achten Spielminute bereits den nächsten Rückschlag verdauen. Dieses Mal darf sich mit Michael Furtmüller der zweite Angreifer im Dress der Orange-Schwarzen bejubeln lassen, er übernimmt eine Grubhofer-Hereingabe von rechts sehenswert direkt und lässt dem Gästekeeper erneut keine Abwehrchance - der Meister führt mit 2:0. Die von der Papierform her zu erwartend einseitige Partie, sie scheint sich nun auch auf dem Spielfeld abzuzeichnen. Die Gäste kommen überhaupt nicht ins Spiel, während sich die Zach-Elf in Folge zahlreiche gute Möglichkeiten herausspielen kann. So findet alleine Kevin Aiglstorfer drei hochkarätige Einschussmöglichkeiten vor. Während Arnreits Nummer neun zweimal ideal in der Schnittstelle freigespielt wird, beide Male allerdings der Winkel zu spitz wird, fehlen bei einem Kopfball nach Engleder-Ecke nur die berühmten Zentimeter auf das 3:0. Knapp vorbei an einer höheren Führung schrammt auch sein Sturmpartner Michael Furtmüller, der seinem Bewacher im Laufduell entwischen kann, unter Bedrängnis aber letztendlich zu wenig "Punch" hinter seinen Abschluss bringt. Die Offensivbemühungen der Gäste in Durchgang eins beschränken sich auf einige zaghafte Versuche aus der zweiten Reihe, und resultieren meist aus Schlampigkeiten seitens der Hausherren. Richtig in Gefahr gerät die mehr als verdiente Führung der Heimelf aber nicht, werden mit einem Zwei-Tore-Vorsprung die Seiten gewechselt.
Auch die zweite Spielhälfte beginnt dann - wie Halbzeit eins - ganz nach Vorstellung des Heimanhangs. Während ein Koblmüller-Schuss aus der Distanz zuerst noch knapp zwei Meter über das Wolek-Gehäuse streicht, muss es in Minute 49 eigentlich 3:0 stehen. Nach einem Stanglpass von Alexander Engleder gelangt der Ball über Umwege zum in der Mitte lauernden Kevin Aiglstorfer, der allerdings zu überrascht ist, die Kugel aus kurzer Distanz direkt in die Fänge von Niederwaldkirchens Schlussmann befördert. Als Arnreits "Neuner" nur Augenblicke später nach Zuspiel seines Bruders Patrick die nächste richtig gute Möglichkeit auf das 3:0 liegen lässt, rächen sich die vergebenen Chancen kurz darauf beinahe auf der Gegenseite. Nach einem Schnitzer in Arnreits Defensive kann Niederwaldkirchens Tobias Tischler das darauf folgende Laufduell für sich entscheiden, er schiebt den Ball alleine vor dem Arnreiter Schlussmann allerdings links am Tor vorbei. Kurze Zeit später muss sich der Tabellenführer zum zweiten Mal auf sein Glück verlassen, als Tischler erneut von einem Patzer in der orange-schwarzen Hintermannschaft profitiert, sein Heber aber etwas zu hoch ausfällt. In weiterer Folge übernimmt der Meister dann wieder das Kommando, trotz einiger aussichtsreicher Situationen muss sich das Heimpublikum aber bis zur 72. Spielminute gedulden, ehe das Duell "David gegen Goaliath" entschieden ist. Alexander Engleder bleibt nach einer Mittermayr-Flanke vor dem Gästetor abgebrüht, und bezwingt Goalie Wolek via Innenstange zum vorentscheidenden 3:0. Endgültig den Sack zu macht die Zach-Elf dann fünf Minuten vor dem Spielende, als der eingewechselte Fabian Gumpenberger seinen zweiten Kurzeinsatz im Dress der Kampfmannschaft mit seinem zweiten Treffer krönt. Er stellt nach einer Flanke von Jonas Mittermayr aus kurzer Distanz per Kopf auf 4:0 (85.). Kurz zuvor schrammten die Hausherren noch knapp an diesem vierten Treffer vorbei, als Felix Koblmüller nach Lindorfer-Zuspiel aus kürzester den nächsten "Hunderter" liegen lässt. Am Ende darf sich der Meister dann aber sogar noch über einen fünften Treffer freuen. Das energische Nachsetzen von Kevin Aiglstorfer direkt nach dem Anstoß der Gäste wird belohnt, er kann den Ball am gegnerischen Sechzehner erobern und stellt mit einem ansatzlosen Schuss ins linke Eck den 5:0-Endstand her (86.). Ein Ergebnis, das am Ende ob des klaren Chancenplus seitens der Gastgeber wohl auch in dieser Höhe in Ordnung geht, wenngleich der Tabellenführer zwischendurch beinahe hätte den Anschlusstreffer hinnehmen müssen.
Mit dem klaren Sieg im letzten Spiel baute die Zach-Elf den Vorsprung gegenüber dem spielfreien Tabellenzweiten Öpping auf acht Zähler aus, doch nicht nur das. Mit einer rekordverdächtigen Ausbeute von 63 Zählern konnte der Meister eindrucksvoll unterstreichen, dass man zum Abschluss einer sensationellen Spielzeit 2015/16 wohl nicht ganz zu unrecht auf Platz eins der Tabelle steht. Wie schon in der Hinrunde spielte sich die Mannschaft rund um Kapitän Manfred Gahleitner nach einem "verpatzten Start" in einen regelrechten Rausch - elf Siege in Folge sprechen eine deutliche Sprache. Am Ende belohnte man sich im Lager der Arnreiter selbst: Nach dem Abstieg im Vorjahr konnte die Mission "direkter Wiederaufstieg" zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden, und zwar in einer Art und Weise, die positiv stimmt für die kommende, mit Sicherheit ganz schwierige Saison in der 1. Klasse Nord. An diese und alle anderen bevorstehenden Aufgaben wurden nach dem Schlusspfiff am vergangenen Wochenende klarerweise noch keine Gedanken verschwendet. Zeit dazu wäre ohnedies nicht gewesen, folgte doch nach dem Spielende die von der Arnreiter Musikkapelle toll umrahmte Meisterehrung, die ihren würdigen Abschluss mit der Übergabe der Meistermedaillen und des Meistertellers an die Mannschaft fand. Nach dem offiziellen Teil ließen Fans und Spieler gleichermaßen den Abend im Rahmen einer gemeinsamen Meisterfeier ausklingen.
An dieser Stelle dürfen wir - die Sektion Fußball unter der bestens bewährten Leitung von Gregor Koblmüller und Martin Neumüller - uns ganz herzlich bei all jenen bedanken, die zum einen Anteil haben an den tollen Erfolgen, die unsere Mannschaft in der abgelaufenen Spielzeit erreichen konnte, und zum anderen für einen so würdigen und reibungslosen Ablauf des Saisonabschlusses, aber auch des gesamten Meisterschaftsjahres sorgten. Aus sportlicher Sicht hervorzuheben ist ohne Frage das Trainer-Team rund um Coach Herbert Zach, Co-Trainer Clemens Flandorfer, Torwart-Trainer Sascha Draxler sowie Physiotherapeut Manfred Stockinger, die nicht nur dafür sorgten, dass unsere Mannschaft spielerisch auf der Höhe war, sondern auch in körperlicher Hinsicht zu großen Leistungen im Stande war. Aber auch den zahlreichen Hilfsschiedsrichtern, die im Laufe eines Fußballjahres im Einsatz sind, und dabei nicht immer den leichtesten Job haben, gebührt großer Dank. Ebenso erwähnt werden muss unser unermüdlich schuftendes Kantinenpersonal rund um Theresia Seltenhofer und Alois Altenhofer, die gemeinsam mit ihren Helfern unzählige ehrenamtliche Stunden aufbringen, damit es bei den Heimspielen unserer Mannschaft aber wirklich an gar nichts fehlt. Ein Heimspiel ohne sie wäre ebenso undenkbar: unsere Platzsprecher Martin Lang und Gerald Herrnbauer oder deren Vertretungen, die Woche für Woche für gute Stimmung auf der Sportanlage sorgen. Ein großes Danke auch an "Facility Manager" Johann Pürmayr, der sich während des gesamten Jahres akribisch um den perfekten Zustand des Arnreiter Grüns kümmert. Man könnte diese Liste schier unendlich fortsetzen, wir möchten deswegen darauf hinweisen, dass wir auch die Arbeit all jener sehr zu schätzen wissen, die hier vielleicht nicht namentlich erwähnt sind, aber dennoch hervorragende Arbeit für den Verein leisten, sei es vor oder hinter den Kulissen!
In Bezug auf den Saisonabschluss dürfen wir uns ganz herzlich bei der Fa. Schlägl für das Matchsponsoring sowie die Bierspende bedanken, aber auch bei den Firmen ERIMA und Intersport Pötscher, die tolle Sachpreise für die Halbzeittombola zur Verfügung stellten. Ein großes Danke geht auch an die Musikkapelle Arnreit für die tolle musikalische Umrahmung der Meisterehrung, und auch an die zahlreichen "anonymen" Spender, die Fans und Spieler mit jeder Menge Freibier eindeckten. Desweiteren möchten wir mit Manfred Lindorfer auch unseren Pressefotografen hervorheben, der nicht nur Woche für Woche tolle Bilder unserer Akteure schießt, sondern sich auch mit dem "Meisterbanner" bei unserer Mannschaft als Gratulant einstellte. Ebenso zum Dank verpflichtet sind wir unseren Grillmeistern und unseren Fischgriller Johann Mittermayr, die im Rahmen der Meisterfeier dafür sorgten, dass die Mägen voll waren - Danke, Danke, Danke!
Reserve: Arnreit - Niederwaldkirchen 6:0 (3:0)
Auf ein sensationelles Frühjahr zurückblicken darf auch Arnreits Reserve-Coach Clemens Flandorfer, dessen Mannschaft nach einer durchwachsenen Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte so richtig in Fahrt kam. Mit einem Kantersieg gegen den Vorletzten Niederwaldkirchen konnte die Mannschaft zum Abschluss der Saison 2015/16 ihre aktuell starke Form unterstreichen, und darf sich damit am Ende über den tollen dritten Tabellenplatz freuen. Und mehr noch: Mit lediglich zwei Niederlagen im Jahr 2016 lacht Arnreits Reservemannschaft von der Spitze der Frühjahrstabelle, belegt noch vor Meister Haslach Platz eins in dieser Wertung. Der insgesamt dreizehnte Saisonsieg gegen den Tabellennachzügler war dabei nie wirklich in Gefahr, zeigten die Orange-Schwarzen von Beginn an, wer der Herr im Haus ist. Nach 14 Spielminuten ging die Flandorfer-Elf durch einen Treffer von Fidan Zeka mit 1:0 in Front, nur sechs Minuten legte die Heimelf durch Simon Gahleitner nach. Er wird vom Torschützen zum 1:0 mustergültig freigespielt und braucht den Ball aus kurzer Distanz nur mehr über die Linie drücken. Noch vor der Halbzeitpause machte der Tabellendritte ernst, ein wuchtiger Kopfball von Stefan Aiglstorfer bedeutete die komfortable 3:0-Pausenführung, die durchaus noch höher hätte ausfallen können. Auch nach dem Seitenwechsel bleiben die Gastgeber die tonangebende Mannschaft, die ihre Überlegenheit letztendlich auch in Toren zum Ausdruck bringt. Leonard Zeka (61.), Florian Reiter (72.) und Patrick Altenhofer (81.) sorgen für einen schlussendlich deutlichen und auch in dieser Höhe verdienten 6:0-Erfolg für die Heimmannschaft. Am Ende darf man sich im Arnreiter Lager über den neunten Frühjahrssieg und den damit verbundenen Stockerlplatz drei freuen - wir gratulieren herzlichst!
Das war die Saison 2015/16
Das Fußballjahr 2015/16 ist Geschichte, und es hätte aus Arnreiter Sicht nicht erfolgreicher verlaufen können. Mit sensationellen 63 Punkten sicherte sich die Mannschaft von Trainer Herbert Zach mit einem Respektabstand von acht Zählern auf Verfolger Öpping den Meistertitel in der 2. Klasse Nordwest. Nach dem insgesamt fünften "Meisterstück" der Vereinsgeschichte und dem Abstieg im Vorjahr ist die Mannschaft rund um Kapitän Manfred Gahleitner in der kommenden Spielzeit wieder erstklassig. Werfen wir nun gemeinsam einen Blick auf die abgelaufene Saison, die aus Arnreiter Sicht eigentlich alles andere als optimal begann, letztendlich aber trotzdem ein Fall für die Vereinsgeschichtsbücher werden sollte. Nachfolgend wollen wir die Saison 2015/16 kurz Revue passiere lassen. Wir werden dabei feststellen, dass zu Beginn der Meisterschaft keineswegs etwas auf ein Arnreiter "Happy End" hindeutete...
Absteiger mit Startschwierigkeiten ...
Nachdem die Mannschaft in der Saison 2014/15 trotz einer ansprechenden Rückrunde den Klassenerhalt in der 1. Klasse Nord hauchdünn verpasste, nutzte man die Sommermonate, um sich auf die Mission "sofortiger Wiederaufstieg" akribisch vorzubereiten. Nach Wochen der Schinderei und unzähligen Testspielen startete die Mannschaft von Trainer Herbert Zach hochmotiviert mit einem Heimspiel gegen Titelaspirant Öpping in die Saison 2015/16 in der 2. Klasse Nordwest. Gleich zum Auftakt bekamen die hohen Erwartungen der Mannschaft jedoch einen herben Dämpfer verpasst, denn trotz einer raschen Führung ging der erste Auftritt in der neuen Liga mit 1:5 sprichwörtlich in die Hose. Nach einem spielfreien Wochenende durften die Orange-Schwarzen erstmals in der noch jungen Spielzeit auswärts ran. Im Absteigerduell gegen Ulrichsberg schossen sich die Gäste den Frust der Auftaktniederlage von der Seele, am Ende waren die Hausherren mit dem 2:6 noch gut bedient. Die Hoffnung auf eine mögliche Trendwende verblasste aber nur eine Woche später bereits wieder, denn auch das zweite Heimspiel endete mit einer herben Enttäuschung. Eine 1:4-Klatsche im Derby gegen St. Peter/W., wo mit Gernot Bachmaier der ehemalige Übungsleiter der Arnreiter die Fäden zog, bedeutete nach vier Spieltagen den mageren elften Tabellenplatz, und sieben Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze - der Fehlstart war perfekt.
... und starkem Herbstfinish
Immerhin auf fremdem Grün wusste die Zach-Elf zu überzeugen, denn auch im zweiten Auswärtsspiel behielt der Absteiger mit einem 5:1 gegen Nebelberg die Oberhand. Eine Woche später klappte es dann endlich auch vor heimischem Publikum. Mit einem 5:1 gegen St. Veit/M. holte man im dritten Anlauf die ersten Punkte auf eigenem Platz. Auch wenn diese beiden Erfolge nichts daran änderten, dass Arnreit sich weiterhin im tabellarischen Niemandsland befand, so waren sie doch ungemein wichtig für die Moral der Mannschaft, die mit drei knappen 2:1-Siegen gegen St. Oswald/H., Altenfelden und Neufelden in den kommenden Wochen wichtige Punkte sammelte. Nach neun Runden schnupperte die Mannschaft erstmals an den Spitzenplätzen, mit 18 Punkten lag man drei Zähler hinter Leader Öpping und einen hinter dem Zweiten Haslach in Lauerstellung. Das nun immer größer werdende Selbstvertrauen sowie die Rückkehr einer gewissen Selbstverständlichkeit im Lager der Arnreiter schlug sich in den nächsten Runden zusehends auch auf die Ergebnisse nieder. Einem starken 4:1 zuhause gegen Kleinzell folgte ein 7:2-Schützenfest bei Tabellenschlusslicht Kirchberg/D., womit man im letzten Heimspiel vor der Winterpause die große Chance hatte, sich vom nunmehrigen Tabellendritten Haslach bereits mit sieben Punkten abzusetzen. Das Spitzenspiel sollte letztendlich eine - entgegen der Erwartungen - klare Angelegenheit für die Orange-Schwarzen werden, die den SVH mit einer 5:0-Packung nach Hause schickten. Zum Abschluss der Hinrunde gastierte die Zach-Elf bei Tabellenschlusslicht Niederwaldkirchen. Die vermeintliche Pflichtaufgabe im Pesenbachstadion sollte sich dabei als äußerst unangenehm erweisen, in einem Spiel ohne große Höhepunkte ging Arnreit denkbar knapp mit 1:0 als Sieger hervor. Mit dem neunten Sieg in Folge konnte man den spielfreien Tabellenführer aus Öpping in letzter Minute überholen, und sich so den Herbstmeistertitel sichern. Spätestens jetzt war der verpatzte Saisonauftakt in Vergessenheit geraten...
Dämpfer im Gipfeltreffen
Gleich zum Start in die Rückrunde kam es in Öpping zum Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellenführer aus Arnreit. Nach einer von den Ergebnissen her eher durchwachsenen Frühjahrsvorbereitung war das erste Pflichtspiel zugleich eine Standortbestimmung für die Zach-Elf, wenngleich eine von großer Bedeutung. Nach einer schwachen ersten Spielhälfte, und nicht zuletzt aufgrund eines vergebenen Elfmeters in der Schlussphase, musste man sich der Schaubmaier-Truppe auch im zweiten Saisonduell geschlagen geben, und verlor neben den drei Punkten auch die Tabellenführung an Öpping. Da sich der nunmehrige Spitzenreiter in den kommenden Wochen wenig Blöße gab, lag der Druck auf Seiten der Orange-Schwarzen, die diesem letztendlich bravourös standhalten sollten. Dank zweier Erfolge gegen Ulrichsberg (2:0) und St. Peter/W. (4:1) blieb man Öpping auf den Fersen, und wartete geduldig auf einen Ausrutscher des Tabellenführers.
Mit Kontinuität ans Ziel
Genau einen solchen sollte sich die Schaubmaier-Elf am 18. Spieltag leisten. Das 1:1 gegen St. Oswald/H. nutzte Arnreit, um sich mit einem 2:0 zuhause gegen Nebelberg den Platz an der Sonne zurückzuerobern. Beflügelt durch die wiedererlangte Tabellenführung ließ die Mannschaft zwei Kantersiege folgen, St. Veit/M. und St. Oswald/H. konnten mit 5:1 und 6:1 jeweils deutlich in die Schranken gewiesen werden. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen gingen die Orange-Schwarzen in die Derbys gegen Altenfelden und Neufelden. Beide Nachbarschaftsduelle waren nichts für schwache Nerven, verlangte sowohl die Hartl- als auch die Peherstorfer-Elf den Arnreitern alles ab. Späte Treffer sowie eine starke Schlussphase sorgten in beiden Fällen aber jeweils für die Entscheidung zu Gunsten des Absteigers, der damit nach 22 Runden die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung auf Verfolger Öpping anführte, und zudem noch ein Spiel mehr zu absolvieren hatte. Nach einem hart umkämpften 4:2-Erfolg in Kleinzell hatte der Tabellenführer am drittletzten Spieltag auf eigener Anlage Schlusslicht Kirchberg/D. zu Gast. Im Duell "David gegen Goliath" machten sich die Hausherren nicht zuletzt aufgrund zahlreicher vergebener Chancen das Leben selber schwer, der Arnreiter Motor kam nach einem 2:1 zur Pause erst im zweiten Durchgang so richtig in Schwung. Gleich sieben Treffer in Halbzeit zwei bedeuteten am Ende ein 9:1 und damit den höchsten Saisonsieg, womit die Zach-Elf schon am vorletzten Spieltag in Haslach die Chance hatte, mit einem Punktgewinn für eine Entscheidung im Kampf um den Meistertitel zu sorgen. Gegen die schlechteste Frühjahrsmannschaft tat sich der Tabellenführer lange Zeit schwer, hatte in einer intensiven Anfangsphase gleich mehrmals Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Entgegen des Spielverlaufs waren es aber nicht die stark aufspielenden Gastgeber die in Führung gingen, sondern der Spitzenreiter, der vor der Pause gleich doppelt traf. In einer weitestgehend überschaubaren zweiten Spielhälfte gelang den Haslachern schlussendlich der verdiente Anschlusstreffer, ehe praktisch mit dem Schlusspfiff Arnreit zum vielumjubelten 3:1 traf. Damit war nicht nur der zehnte Arnreiter Sieg in Folge unter Dach und Fach, sondern auch der fünfte Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Rückblickend betrachtet hätte aus Arnreiter Sicht aber selbst eine Niederlage zum "Meisterstück" gereicht, denn Öppings letzte theoretische Chance auf den möglichen Titelgewinn verblasste zeitgleich beim 2:2 gegen Ulrichsberg. Der frischgebackene Champion konnte somit ohne Druck in das letzte Spiel der Saison gehen, und wollte die Chance nützen, um sich vor heimischem Publikum standesgemäß in die Sommerpause zu verabschieden. Mit dem Tabellenletzten Niederwaldkirchen war ein dankbarer, weil auch ersatzgeschwächter Gegner in Arnreit zu Gast, der dem Meister über die gesamte Spielzeit hinweg nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hatte. Am Ende feierte die Zach-Elf mit einem souveränen 5:0 den elften Erfolg in Serie, und darf sich damit nicht nur auf eine spannende Spielzeit 2016/17 in der 1. Klasse Nord freuen, sondern auch auf die wohl erfolgreichste "Meistersaison" in der orange-schwarzen Vereinsgeschichte zurückblicken.
Der Weg zum Meistertitel
Runde 1 / Runde 14, Öpping: 1:5 (h), 0:1 (a) Runde 2 / Runde 15: spielfrei Runde 3 / Runde 16: Ulrichsberg 6:2 (a), 2:0 (h) Runde 4 / Runde 17: St. Peter/W. 1:4 (h), 4:1 (a) Runde 5 / Runde 18: Nebelberg 5:1 (a), 2:0 (h) Runde 6 / Runde 19: St. Veit/M. 5:1 (h), 5:1 (a) Runde 7 / Runde 20: St. Oswald/H. 2:1 (a), 6:1 (h) Runde 8 / Runde 21: Altenfelden 2:1 (h), 2:0 (a) Runde 9 / Runde 22: Neufelden 2:1 (a), 4:1 (h) Runde 10 / Runde 23: Kleinzell 4:1 (h), 4:2 (a) Runde 11 / Runde 24: Kirchberg/D. 7:2 (a), 9:1 (h) Runde 12 / Runde 25: Haslach 5:0 (h), 3:1 (a) Runde 13 / Runde 26: Niederwaldkirchen 1:0 (a), 5:0 (h)
Die Meistermannschaft
Dominik Neumüller, Thomas Karl, Christian Zoidl, Manfred Gahleitner, Sadmir Hegic, Bernhard Reiter, Manuel Lindorfer, Georg Lindorfer, Martin Gahleitner, Thomas Grubhofer, Alexander Engleder, Felix Koblmüller, Patrick Aiglstorfer, Lukas Stockinger, Michael Furtmüller, Kevin Aiglstorfer, Jonas Mittermayr, Dominik Kneidinger, Robert Riederer, David Leitner, Julian Stockinger, Leibetseder Sebastian, Manuel Altenhofer, Leonard Zeka, Fabian Gumpenberger und Mario Bäck.
Das meisterhafte Umfeld
Herbert Zach (Trainer KM), Clemens Flandorfer (Trainer 1b), Sascha Draxler (TW-Trainer), Manfred Stockinger (Physio), Gregor Koblmüller (Sektionsleiter), Martin Neumüller (sportlicher Leiter) sowie alle freiwilligen HelferInnen vor und hinter den Kulissen (z.B. Kantine, Platzwart, NW-Trainer, Hilfsschiedsrichter, ...), die einen weitestgehend reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs ermöglichen.
Aller guten Dinge sind ... Fünf!
Der diesjährige Meistertitel ist nicht der erste in der Arnreiter Vereinshistorie. Nach den Spielzeiten 1991/92, 1993/94, 1998/99 und 2008/09 krönte sich heuer zum bereits fünften Mal eine Arnreiter Auswahl zum Meister in der 2. Klasse Nordwest. Dass das fünfte Meisterstück dabei ein ganz besonderes in der mittlerweile 43-jährigen Vereinsgeschichte ist, das lässt sich eindrucksvoll mit Zahlen belegen:
Meistertitel der Rekorde
Mit 63 Zählern beendete die Meisterelf die Saison 2015/16 mit mehr Punkten als je eine andere Arnreiter Mannschaft zuvor, nach Verlustpunkten stellte man immerhin den bisherigen Rekord aus der Aufstiegssaison 1998/99 ein, wo in einer Spielzeit auf dem Weg zum Titelgewinn ebenfalls nur neun Punkte liegen gelassen wurden. Rekordverdächtig sind neben der sensationellen Punkteausbeute auch die Anzahl an Siegen (21) sowie das Torverhältnis von +59. Mit 87 geschossenen Toren traf die Mannschaft von Trainer Herbert Zach zudem öfter ins Schwarze als in den beiden vorangegangenen Saison zusammen - ebenfalls neuer Vereinsrekord. Am treffsichersten im Dress der Orange-Schwarzen erwies sich Kevin Aiglstorfer, der sich ganze 35 Mal als Torschütze feiern lassen durfte - und damit öfter als jeder andere Angreifer im Arnreiter Dress - und sich verdientermaßen die Torjägerkrone in der 2. Klasse Nordwest sicherte. Ein Novum, das vor ihm noch keinem anderen Spieler zu Teil wurde (zumindest seit Beginn der elektronischen Datenerfassung). Ebenfalls bemerkenswert: Arnreits Nummer neun gewann in den letzten 9 (!!!) Spielzeiten jeweils auch die vereinsinterne Torschützenwertung. Doch nicht nur im Angriffsspiel, auch im Abwehrverbund machte die Meistermannschaft (mit wenigen Ausnahmen) eine ganz gute Figur. 28 Gegentreffer in 24 Spielen bedeuten den zweitbesten Ligawert (Anm.: Öpping, 27), nur zwei Mal erhielt eine Arnreiter Elf im Verlauf einer Saison überhaupt weniger Gegentore (Anm.: 1998/99: 19, 2008/09: 21).
Statistiken lügen nicht
Betrachtet man die Saison 2015/16 für sich genommen, so weist ein Blick in die Statistik die Orange-Schwarzen als verdienten Meister aus. Die starke Leistung in der Hinrunde (30 Punkte), konnte mit 11 Siegen und 33 Zählern in der zweiten Saisonhälfte sogar noch getoppt werden. Damit sicherte sich Arnreit nach dem Herbstmeistertitel auch den Titel "beste Rückrundenmannschaft". Besonders hervorzuheben ist dabei die unglaubliche Konstanz, die die Zach-Jungs an den Tag legten. So konnten im Herbst nach anfänglichen Schwierigkeiten gleich neun Spiele in Serie gewonnen werden, im Frühjahr untermauerte ein Lauf von elf Siegen en suite Arnreits Ansprüche auf den Meistertitel. Mit zehn Siegen auf eigenem Platz holte der Meister mehr Punkte vor heimischem Publikum als jede andere Mannschaft der Liga. Noch besser lief es für die Arnreiter jedoch auf fremdem Grün, nur einmal mussten sie fernab der Heimat den Platz als Verlierer räumen - auch das ist Ligabestwert. Einen weiteren tollen Erfolg konnte der Meister in einer anderen Wertung einfahren: Mit nur einer gelb-roten Karte (wegen Torraubs) holte man sich den Sieg in der Fairplaywertung vor den Mannschaften aus Nebelberg und Altenfelden. Bemerkenswert: Als einzige Mannschaft musste man während der gesamten Spielzeit keinen Spieler wegen einer Gelbsperre vorgeben.
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