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  • AutorenbildManuel Lindorfer

Kein Sieger im Derby: Punkteteilung in Sarleinsbach

Frühsommerliche Temperaturen, eine prall gefüllte Tribüne und eine spannende Ausgangslage: Die Rahmenbedingungen für den ersten Auftritt der Zach-Elf auf fremdem Grün im Jahr 2017, sie stimmten. Das Derby gegen die Nachbarn der DSG Union Sarleinsbach sollte dann auch das erwartet schwere Spiel werden, und aus Sicht der Gäste beinahe zu einem kleinen Selbstfaller werden. Ein Last-Minute-Freistoßhammer von Jubilar Patrick Aiglstorfer, der wie sein jüngerer Bruder Kevin sein 250. Pflichtspiel für die Orange-Schwarzen bestritt, rettete dem Aufsteiger einen glücklichen, aber nicht unverdienten Punktgewinn.


Eine Woche nach dem hart erkämpften Auftakterfolg gegen Mitaufsteiger Oepping führte die erste Auswärtsfahrt in der Rückrunde Arnreits Fußballer ins benachbarte Sarleinsbach. Das Duell mit dem Tabellenfünften war gleich aus mehreren Gründen ein besonders brisantes: Zum Einen trennen nur wenige Kilometer die beiden Nachbarorte, zum Anderen schwingt mit Herbert Zach ein Mann das Arnreiter Trainer-Szepter, der auch auf eine bewegte grün-weiße Vergangenheit zurückblicken kann. Diese Umstände gepaart mit traumhaften, fast schon frühsommerlichen Temperaturen sorgten dafür, dass sich an die 500 Zuseher diesen "Derby-Schlager" im Rahmen der 16. Meisterschaftsrunde nicht entgehen lassen wollten.


Vor dieser tollen Kulisse waren es dann die Gäste aus Arnreit, die den deutlich besseren Start in diese Begegnung erwischten. Sarleinsbach agierte für eine Heimelf zu Beginn ungewohnt zurückhaltend, ließ einen weitestgehend ungestörten Aufbau der Zach-Elf zu, und sah sich relativ schnell mit Problemen konfrontiert. Insbesondere über die linke Angriffsseite gelang es den Gästen ein ums andere Mal, Löcher in Sarleinsbachs Defensivverbund zu reißen. Für das erste offensive Lebenszeichen sorgt der einmal mehr stark aufspielende David Leitner, der nach einem Gahleitner-Zuspiel mit seinem etwas schwächeren linken Fuß nur denkbar knapp das lange Eck verfehlt. Nach einer knappen Viertelstunde ist Arnreits linker Außenverteidiger dann noch näher dran an einer möglichen Führung. Er wird von Robert Riederer ideal an der Schnittstelle freigespielt, scheitert dann aus spitzem Winkel allerdings am gut postierten Sarleinsbacher Torwart Clemens Harringer. Wenig Minuten später macht Letzterer dann aber eine weniger glückliche Figur. Beim Versuch einen Freistoß aus dem Gefahrenbereich zu befördern trifft Harringer den Ball nicht richtig, so dass dieser zur Steilvorlage für den mit aufgerückten Alexander Engleder wird, der sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten lässt und kompromisslos zur verdienten Arnreiter Führung abzieht (20.). Für Sarleinsbach, das bislang offensiv noch gar nicht stattgefunden hatte, war dieser Gegentreffer eine Art Weckruf, denn mit zunehmender Spieldauer legt die Meisinger-Elf nun ihre anfängliche Zurückhaltung ab. Richtig gefährlich kommen die Gastgeber aber dennoch nicht in die Nähe des Neumüller-Tores, auch weil ein Appl-Schuss sein Ziel deutlich verfehlt und Kapitän Marco Märzinger einmal im letzten Moment noch an einem erfolgreichen Abschluss gehindert werden kann. Kurz vor dem Pausenpfiff durch den souveränen Schiedsrichter Robert Aigelsperger kommen die Hausherren dann aber praktisch aus dem Nichts zum Ausgleich. Klaus Traxler profitiert von einem haarsträubenden Schnitzer in Arnreits Hintermannschaft, die einen weiten Ball nicht entscheidend entschärfen kann, und bugsiert die Kugel dann in Billiard-Manier über die Linie (39.). Ein aus Sicht der Gäste denkbar unglücklicher, weil vermeidbarer Gegentreffer. Kurz darauf brandet dann beinahe ein zweites Mal Jubel auf Seiten des Sarleinsbacher Anhangs auf, ein Appl-Kopfball verfehlt aber um Haaresbreite das rechte Eck - so schnell könnt's gehen. Mit einem ausgeglichenen Spielstand von 1:1 geht es dann für beide Mannschaften in die Kabinen.


Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts ist deutlich zu merken: Der Sarleinsbacher Ausgleich hat seine Spuren hinterlassen. Die Meisinger-Elf kann den Schwung aus der Schlussphase der ersten Spielhälfte mitnehmen, hat in der Anfangsphase von Durchgang zwei Oberwasser. So wird ein Märzinger-Freistoß samt Höglinger-Nachschuss zur sicheren Beute vom erneut starken Dominik Neumüller, bei einem Oberngruber-Schlenzer, der wenig später schön auf der linken Seite freigespielt wird, muss der Gästetorwart aber nicht eingreifen. Nur wenige Zeigerumdrehungen später fällt dann aber doch der Sarleinsbacher Führungstreffer. Nach einem Ballverlust der Gäste im Angriffsdrittel schalten die Grün-Weißen schnell um, kann Goalie Neumüller in höchster Not gegen den einschussbereiten Thomas Appl klären. Im darauf folgenden Tohuwabohu verlieren aber dann mit Ausnahme von Marco Märzinger alle irgendwie den Überblick, behält der Kapitän der Heimelf die Nerven und trifft mit einem satten Halbvolley zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 2:1-Führung (54.). Danach schaltet die Meisinger-Elf aber wieder einen Gang zurück, und lässt so die Gäste wieder ins Spiel kommen. Die sind ihrerseits nun bemüht, den Ausgleich wieder herzustellen, der Zach-Elf fehlt im Spiel nach vorne aber die nötige Durchschlagskraft. So wird Kevin Aiglstorfer nach einem Lindorfer-Zuspiel der Winkel zu spitz, ehe wenig später sein Bruder Patrick in Sarleinsbachs Harringer seinen Meister findet. Die Schlussviertelstunde läuten die Gäste dann mit einem Aluminiumtreffer ein: Der kurz zuvor eingewechselte Michael Furtmüller übernimmt eine Koblmüller-Flanke direkt, scheitert aber am rechten Außenpfosten. Praktisch im Gegenzug hat Manuel Oberngruber den Sarleinsbacher Matchball auf dem Fuß. Er entwischt Arnreits Hintermannschaft, scheitert jedoch an Gäste-Schlussmann Neumüller, der seine Mannschaft mit einer sehenswerten Parade weiter im Spiel hält. Ein Umstand, der sich kurz vor Ende dieses Derbys bezahlt machen sollte, denn in der 89. Spielminute gelingt den Gästen der vielumjubelte Ausgleichstreffer - und was für einer. Patrick Aiglstorfer, der wie sein Bruder Kevin sein 250. Meisterschaftsspiel im orange-schwarzen Dress bestreitet, hämmert einen Freistoß aus knapp dreißig Metern unhaltbar in die rechte Ecke. Der Spielstand damit wieder ausgeglichen, und daran sollte auch die angekündigte Nachspielzeit von Schiedsrichter Aigelsperger nichts mehr ändern, wenngleich diese länger dauern sollte, als allen Beteiligten lieb war. Denn praktisch mit dem Schlusspfiff verletzt sich der nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der Sarleinsbacher Startelf stehende Peter Hauser in einem eigentlich harmlosen Zweikampf derart schwer an der Schulter, dass er mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden muss. Lieber Peter, wir möchten dir auf diesem Wege noch einmal die aller besten Genesungswünsche schicken, und hoffen, dass du bald wieder deiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kannst. Dass die Partie kurz daraufhin mit einem letztlich leistungsgerechten Unentschieden endete, gerät bei solchen Bildern ganz schnell zur Nebensache.


Am Ende eines ereignisreichen Nachmittags teilen sich die beiden Nachbarn brüderlich die Punkte. Auch wenn der Arnreiter Ausgleich erst so kurz vor Schluss fiel, entspricht die Punkteteilung wohl auch in etwa den Kräfteverhältnissen auf dem Platz. Während die Gäste über weite Strecken der ersten Halbzeit und im Schlussabschnitt der zweiten Hälfte die tonangebende Mannschaft waren, konnten die Sarleinsbacher insbesondere in der Zeit zwischen 30. und 60. Spielminute überzeugen. Nach dem erst zweiten Remis in der laufenden Meisterschaft bleibt die Situation an der Tabellenspitze in der 1. Klasse Nord nahezu unverändert. Da auch Leader Eidenberg beim 1:1 gegen Neustift/O. Federn ließ und auch Kollerschlag (0:0 in Klaffer) und Aigen-Schlägl (1:4 in Oepping) patzten, rangiert der Aufsteiger weiterhin mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenrang zwei. Diesen gilt es am kommenden Wochenende zu verteidigen, empfängt die Zach-Elf auf eigener Anlage den Tabellensiebenten St. Martin/M 1b. Mit den Fohlen des OÖ-Ligisten haben die Orange-Schwarzen noch eine offene Rechnung zu begleichen: Im Hinspiel schickten diese die Gäste aus Arnreit mit einer 7:2-Packung nach Hause. Dementsprechend hoch ist die Motivation im Lager des Aufsteigers, will man sich für eine der höchsten Niederlagen in der jüngeren Vereinsgeschichte standesgemäß revanchieren, peilt man gegen die Falkner-Elf den siebenten Heimsieg im achten Spiel an. Gespielt wird am kommenden Sonntag, 9. April um 16:00 Uhr in Arnreit. ACHTUNG: Es findet KEIN Reserve-Spiel statt!



Reserve: Sarleinsbach - Arnreit 1:2 (1:1)


Der erste volle Erfolg gelang Arnreits Reservemannschaft im Derby gegen die DSG Union Sarleinsbach. Nach dem etwas enttäuschenden Auftaktunentschieden gegen Oepping war die Mannschaft von Trainer Clemens Flandorfer auch gegen den Tabellenelften in der Favoritenrolle, wurde dieser aber nur bedingt gerecht. Gegen eine engagiert zu Werke gehende Heimelf entwickelte sich von Beginn weg ein offener Schlagabtausch, wenngleich hochkarätige Torchancen vorerst Mangelware blieben. Beide Abwehrreihen agierten abgeklärt, verebbten die Angriffsbemühungen beiderseits zumeist vorzeitig. Bezeichnenderweise fiel der erste Treffer der Begegnung unter kräftiger Mithilfe des Gegenübers: Rene Höglinger bestrafte einen groben Schnitzer in Arnreits Hintermannschaft mit seinem sechsten Saisontreffer (21.). Die Gäste jedoch ließen sich durch diesen Rückstand keineswegs beirren, und schlugen prompt zurück: Reiter Florian stellt mit einem sehenswerten Freistoßstreffer die alten Verhältnisse wieder her (24.). In Folge wurden die Angriffsbemühungen der Flandorfer-Elf immer zielgerichteter, jedoch ließen die Gäste zu viele aussichtsreiche Möglichkeiten links liegen. So wurden mit einem Stand von 1:1 die Seiten gewechselt. In Durchgang zwei bot sich den Zusehern dann ein weitestgehend unverändertes Bild. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, konnten sich für ihre Mühen aber nicht mit einem weiteren Treffer belohnen. Als schon alles mit einer Punkteteilung rechnet, gelang den Gästen dann aber doch noch der Lucky-Punch. Der in der Schlussphase eingewechselte Jan Hofer traf mit links zum vielumjubelten Siegtreffer für seine Mannschaft. Damit gelang Kapitän Thomas Andexlinger und Co. nicht nur der erste Sieg im Jahr 2017, sondern auch ein wichtiger Punktgewinn im Hinblick auf den Kampf um die vorderen Plätze, konnte der Abstand auf den nächsten Verfolger Klaffer auf sechs Punkte vergrößert werden. Nach einem spielfreien Wochenende trifft die Mannschaft von Coach Clemens Flandorfer am Ostermontag auf den unmittelbaren Tabellennachbarn und hat da die große Chance sich endgültig vom Tabellenmittelfeld abzusetzen.


 

Traumhafter Sonnenschein und volles Haus: Da schlägt das Fußballerherz höher!
Jubilare: Patrick (l.) und Kevin Aiglstorfer bestritten ihr jeweils 250. Pflichtspiel im orange-schwarzen Dress. Gemeinsam brachten es die beiden Brüder bis dato auf ganze 238 Volltreffer für ihre Mannschaft.

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