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AutorenbildManuel Lindorfer

Heimklatsche gegen St. Peter

Auch im zweiten Heimspiel der Saison mussten sich die Orange-Schwarzen klar geschlagen geben. Während die Mannschaft beim Gastspiel in Ulrichsberg erfrischenden Fußball bot, wusste man auf eigener Anlage wie schon zum Auftakt gegen Öpping keineswegs zu überzeugen. In einem alles in allem auf sehr mäßigen Niveau geführten Spiel war die Mannschaft von Ex-Arnreit-Trainer Gernot Bachmaier die effektivere und auch aggressivere Mannschaft, die die spärlich gesäten Tormöglichkeiten zu nutzen verstand, und am Ende als verdienter Sieger den Platz verlassen durfte.


Freitagabend. Fußball. Derby. Allesamt Zutaten für einen spannenden Fußball-Abend. Möchte man meinen. Denn genau zu dieser Konstellation kam es am vergangenen Freitag, als die Orange-Schwarzen im zweiten Heimspiel der Saison die Nachbarn aus St. Peter/W. empfingen. Nebst der geografischen Nähe sorgte auch der Umstand, dass mit Gernot Bachmaier der Ex-Trainer der Arnreiter seit Sommer in St. Peter die Fäden zieht, für Brisanz in diesem Derby. Beide Mannschaften konnten nach einem verpatzten Auftakt zuletzt ausreichend Selbstvertrauen tanken, das man in diesem Nachbarschaftsduell als Momentum zum eigenen Vorteil nutzen wollte. Was den gut 250 Zusehern, die sich an diesem frühherbstlichen Abend auf der Sportanlage in Eckersberg einfanden, dann geboten wurde, war weder packend noch hochklassig, sondern vielmehr ein sehr mäßiger Feierabend-Kick, bei dem insbesondere die Gastgeber wie schon gegen Öpping in keinster Weise zu überzeugen wussten.

Die Partie zwischen den beiden Nachbargemeinden startete unter der Leitung des sehr guten Schiedsrichters Manfred Erlinger mit zwei abwartend agierenden Mannschaften, die vorerst jeweils auf ihre eigene Sicherheit bedacht waren. Beiden Teams war in einer an Höhepunkten armen Anfangsphase nicht jenes Selbstvertrauen anzukennen, dass man sich durch den jeweils letzten Auftritt holen konnte. Wenngleich wohl beiden Mannschaften das Bemühen nicht abzusprechen ist, so wird den tapferen Anhängern beider Seiten in den ersten dreißig Minuten ausschließlich fußballerische Schonkost geboten. Der Ball ist viel in der Luft, beide Mannschaften sind nicht in der Lage, ein geordnetes, kontrolliertes Flachpassspiel aufzuziehen. Insbesondere im Spiel nach vorne agieren sowohl die Heimischen als auch die Gäste aus St. Peter sehr ideenlos. Die Arnreiter Offensivbemühungen enden spätestens in der Nähe des Petringer Strafraumes, meistens aber schon viel früher. Grund dafür sind ungenaue Zuspiele, Unkonzentriertheiten, Schlampigkeiten - Fehler, die man sich in der Vorwoche schlicht nicht leistete. Torchancen sind daher beiderseits über lange Zeit praktisch nicht vorhanden - bis zur 29. Spielminute. Da sind ein haarsträubender Ballverlust der Orange-Schwarzen in der Offensivbemühungen, ein schneller Schörgendorfer Lukas, und eine Arnreiter Abwehr, die zu langsam schaltet, die Zutaten für den ersten Treffer der Partie. Denn St. Peters Schörgendorfer ist zu schnell für Arnreits Defensive, die seine Hereingabe auf den mitgelaufenen Mondl Martin nicht verhindern kann. Der übernimmt das flache Zuspiel seines Mannschaftskollegen direkt, der Blockversuch eines Verteidigers kommt zu spät, und auch Goalie Neumüller Dominik kann den Einschlag nicht mehr verhindern - St. Peter geht mit der ersten Chance in Führung (29.).

Die Freude des Gästeanhangs wärt allerdings nicht allzu lange, denn gerade einmal eine Zeigerumdrehung später ist die Partie wieder ausgeglichen. Ein Eigentor von St. Peters Pichler David, der eine Aiglstorfer-Hereingabe in die eigenen Maschen wuchtet, stellt das spielerische Gleichgewicht wieder her. Allerdings nur vermeintlich, denn ab diesem Zeitpunkt läuft bei den Gastgebern zusehends immer weniger zusammen. In der 34. Minute muss die Zach-Elf dann den nächsten Gegentreffer hinnehmen. Ein Freistoß aus zentraler Position in den Arnreiter Strafraum gechippt, wo Schörgendorfer Lukas inmitten zweier seiner Bewacher am höchsten steigen und den auf halben Wege aus dem Tor gekommenen Neumüller Dominik per Kopf bezwingen kann. Das war es aber dann vorerst mit den spielerischen Glanzlichtern in einer ersten Halbzeit, die alles in allem wenig fußballerische Leckerbissen zu bieten hatte. Beim Stand von 1:2 aus Sicht der Heimischen wurden die Seiten getauscht.

Der große Umschwung, denn sich der Arnreiter Anhang und wohl auch die Spieler nach der Pause erhofft hatten, blieb dann leider aus. Zu verhalten, zu ideenlos und zu fehleranfällig war das Spiel der Heimelf. Wenngleich auch die Bachmaier-Truppe aus St. Peter wenig Kreativität versprühte, so verstanden sich die Gäste doch sehr gut darin, die wenigen sich bietenden Möglichkeiten zu ihren Gunsten zu nutzen. So auch in der 58. Spielminute, als ein Freistoß im Mittelfeld schnell ausgeführt wird, und Schörgendorfer Lukas einen Stellungsfehler eines Arnreiter Abwehrspielers sowie das zu zögerliche Herauskommen von Heimgoalie Neumüller eiskalt bestraft, den Schlussmann der Orange-Schwarzen zum 3:1 überheben kann. Fünf weitere Minuten ist das Spiel dann endgültig entschieden - einen eigentlich schon sicher geglaubten Ball lässt sich Arnreits Abwehr im eigenen Strafraum wieder abluchsen, dem frechen Gästeakteur wird bei seinem anschließenden Lauf durch den Sechzehner lediglich Geleitschutz gewährt. Eine Drehung, ein Schuss, und da ist's passiert (63.). Das 4:1 durch Neumüller Silas spiegelt wohl am besten die geistige Behäbigkeit der Heimmannschaft an diesem Freitagabend wider, hinten wie vorne passt kaum etwas zusammen. Darin ändert sich auch in den letzten dreißig Minuten des Spiels wenig bis nichts, St. Peter hat praktisch keine Probleme, den komfortablen Vorsprung zu verwalten. So bietet sich den Zusehern im Schlussdrittel dieser Begegnung ein trostloser Anblick: St. Peter muss nicht, Arnreit kann nicht. Unterstreichen lässt sich diese spielerische Pattstellung mit dem Umstand, dass die Orange-Schwarzen im Zuge der 93 Spielminuten keine einzige (!!!) wirklich Torchance kreieren können - vor heimischer Kulisse eigentlich undenkbar.

Nach einer dreiminütigen Nachspielzeit beendet Schiedsrichter Erlinger ein Derby, dass sich zweifelsohne keinen Schönheitspreis verdient hatte, mit St. Peter allerdings einen verdienten Sieger fand. Die Gastgeber trafen an diesem Abend in beinahe allen Situationen die jeweils falschen Entscheidungen. Auf praktisch allen Positionen agierte man fehleranfällig, sowohl was die Defensivaufgaben als auch was die Offensivbemühungen anbelangt. Das die Mannschaft nach dem tollen Auftritt in Ulrichsberg einen solchen Rückschritt machte, scheint unverständlich. In der kommenden Woche hat man nun Zeit, das Geschehene zu analysieren, um für die nächsten Aufgaben die richtigen Schlüsse zu ziehen. Denn eines ist gewiss: vor eigenem Anhang kann und darf man sich nicht auf eine derartige Art und Weise präsentieren, wie es in den ersten beiden Heimspielen der Saison der Fall war. Kommende Woche muss die Mannschaft wieder in der Fremde ran, wartet am Sonntag, 13. September, ein schwieriges Auswärtsspiel in Nebelberg. Spielbeginn ist wie gewohnt um 16:00 Uhr, das Spiel der Reservemannschaften beginnt bereits um 14:00 Uhr.

Zum Abschluss möchten wir uns noch bedanken bei der Fa. Sano, insbesondere bei Bezirksvertreter Christoph Falkner, der das Spielgerät für das Heimspiel gegen St. Peter zur Verfügung stellte. Ebenso wollen wir uns bei unserem Tormann Karl Thomas bedanken, der am Samstag seiner Nicole in der Arnreiter Pfarrkirche das Ja-Wort gab, und sämtliche Fußballkollegen einlud, diesen Tag mit ihm und seinen Liebsten zu verbringen. Von unserer Seite noch einmal herzlichste Gratulationen und die besten Wünsche an das Brautpaar für die gemeinsamen Jahre!

Die restlichen Ergebnisse der vierten Runde gibt es hier auf einen Blick:

Niederwaldkirchen - St. Oswald/H. 3:3 (0:2) Kleinzell - Ulrichsberg 1:0 (0:0) Haslach - Altenfelden 1:3 (0:1) Kirchberg/D. - Neufelden 1:5 (1:3) Öpping - St. Veit/M. 6:1 (2:1)


Reserve: Arnreit 1 - 3 St. Peter/W.


Bereits am Donnerstag kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Reservemannschaften. Auch hier hatte nach 90 gespielten Minuten die Nachbarn aus St. Peter ganz klar die Nase vorne. Insbesondere in der ersten Halbzeit fanden die Heimischen praktisch nicht statt, zur Halbzeitpause lag man durch Treffer von Radler Philipp (8.) und Lindorfer Martin (21., 24.) bereits aussichtslos im Hintertreffen. Auch die Elf von Trainer Clemens Flandorfer präsentierte sich sehr fehleranfällig, während die eigenen Offensivbemühungen praktisch nicht vorhanden waren. In der zweiten Halbzeit schalteten die Gäste einen Gang zurück, verlegten sich auf das Verwalten des Vorsprungs. So kamen die Heimischen durch Zeka Leonard sogar noch zum 1:3-Anschlusstreffer, der allerdings lediglich Ergebniskorrektur bleiben sollte. Am Ende bleibt es bei einem über weite Strecken ungefährdeten Auswärtssieg der Gäste aus St. Peter, die Arnreit damit die zweite Niederlage im dritten Spiel zufügten. Am kommenden Sonntag wartet mit Nebelberg wohl eine Mannschaft auf Augenhöhe, die man mit dem zweiten Saisonsieg in der Tabelle überholen könnte.


 
Das ging zu einfach: Das 3:1 durch Schörgendorfer Lukas in der 58. Minute war die Vorentscheidung in diesem Derby.

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