Mit zwei Monaten Verspätung stieg zu Christi Himmelfahrt das Spitzenspiel zwischen Eidenberg/Geng und Aufsteiger Arnreit. Auch vier Runden vor Ende der Meisterschaft durften sich beide Mannschaften durchaus noch Chancen im Aufstiegskampf ausrechnen. Nach neunzig intensiven, stets fairen Spielminuten wollte sich aber keiner der 22 Akteure so wirklich freuen, denn das 1:1-Unentschieden, mit dem dieser Schlager endete, ließ wohl auf beiden Seiten die Aufstiegsträume platzen.
Eidenberg gegen Arnreit. Erster gegen Zweiter. Mit einem echten Kracher hätte die diesjährige Frühjahrsmeisterschaft in der 1. Klasse Nord beginnen sollen. Dass es nicht bereits am 19. März dieses Jahres soweit war, war einzig und allein dem Wettergott geschuldet, der dafür sorgte, dass der Platz in Eidenberg an jenem Sonntagnachmittag unbespielbar war. Doch auch die um mehr als zwei Monate verspätete Austragung dieses Spiels änderte nichts an der Tatsache, dass es nach wie vor ein absolutes Spitzenspiel war, traf doch der Tabellenzweite auf den Dritten. Beide Mannschaften durften sich bei einem Sieg nach wie vor Chancen auf einen möglichen Aufstiegs- oder zumindest Relegationsplatz ausrechnen.
Vor knapp 200 Zusehern, etwa die Hälfte davon waren aus dem Mühlviertel nach Eidenberg gekommen - ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Chauffeur Hermann Thaller für die Organisation der Busfahrt - entwickelte sich von der ersten Minute weg ein intensives, jedoch - soviel sei vorweggenommen - stets faires Spitzenspiel. Dieses hätte beinahe mit einem Arnreiter Blitzstart begonnen, als Kevin Aiglstorfer bereits nach wenigen Sekunden vor Eidenbergs Schlussmann Thomas Aichinger auftaucht, den Ball jedoch nicht unter Kontrolle bringen kann. Nach dem verpassten "Auftakt nach Maß" entwickelte sich in Folge eine über weite Strecken ausgeglichene Partie zwischen zwei Mannschaften, die sich relativ rasch gut auf den jeweiligen Gegenüber einstellen konnten. Die Folge: Ein offener Schlagabtausch, bei dem jedoch die Strafraumszenen fehlten. Beide Seiten taten sich schwer im Spiel durch die Mitte, wenn, dann drohte Gefahr aus ruhenden oder weiten Bällen. Nur selten mussten aber die beiden Schlussmänner richtig eingreifen. So dauerte es bis kurz vor dem Pausenpfiff durch Schiedsrichter Mag. Alexander Takacs, ehe der erste Treffer der Begegnung fiel. Nachdem Eidenbergs Goalie Aichinger einen Aiglstorfer-Schuss aufs kurze Eck nur mit Mühe entschärfen kann, gibt es Eckball für die Gäste. Diesen bringt David Leitner mit viel Zug zur Mitte, wo Patrick Aiglstorfer schneller ist als seine Bewacher und mit einem Kopfball-Aufsetzer Eidenbergs Schlussmann keine Abwehrchance lässt (39.). Mit dieser knappen Führung werden wenige Minuten später auch die Seiten gewechselt.
In Durchgang zwei bleiben die spielerischen Kräfteverhältnisse weiterhin unverändert, wenngleich das Spitzenspiel nun etwas Fahrt aufnimmt. Gleich zweimal findet die Mannschaft von Trainer Herbert Zach eine aussichtsreiche Gelegenheit auf das 2:0 vor. Die erste davon vergibt Kevin Aiglstorfer aus kurzer Distanz per Kopf, nachdem sich sein Bruder Patrick zuvor energisch auf der linken Seite durchsetzen kann und eine starke Flanke zur Mitte bringt. Etwas mehr fehlt kurz darauf bei einem Engleder-Schuss, der nach einer Hereingabe von David Leitner das linke Eck doch recht deutlich verfehlt. Nur Minuten später schlagen die Hausherren dann erbarmungslos zurück: Mit der ersten echten Torchance des Spiels gelingt Eidenberg der Ausgleichstreffer zum 1:1. Manuel Seifert behält nach einem Tohuwabohu im Arnreiter Strafraum nach einer Ecke als einziger die Übersicht und bringt den Ball irgendwie an mehreren Abwehrspielern und Schlussmann Dominik Neumüller vorbei (69.). Der Spielstand nun wieder ausgeglichen, doch nun sind es die Mannen von Coach Gerhard Ecker, die leichtes Oberwasser haben. Beflügelt durch den Treffer zum 1:1 läuft bei den Heimischen der Ball nun deutlich besser als es noch in Halbzeit eins der Fall war. Den Eidenberger Angriffsbemühungen, ein ums andere Mal schön vorgetragen, fehlt jedoch die letzte Durchschlagskraft. Nur einmal muss sich Arnreits Schlussmann bei einer Reiter-Flanke gehörig strecken, um den Ball letztendlich sicher aus der Luft zu pflücken. Als dieses Spitzenspiel langsam aber sicher auf die Zielgerade einbiegt, blasen die Gäste aus Arnreit noch einmal zu einer großen Schlussoffensive. Mehrmals gelingt es der Elf von Coach Herbert Zach Nadelstiche zu setzen, brennt es in der Schlussphase gleich einige Male im Eidenberger Strafraum. Beinahe gelingt den Orange-Schwarzen auch der möglicherweise spielentscheidende Treffer, doch Robert Riederer, der nach einem schnellen Gegenangriff eigentlich alles richtig macht, trifft nach Aiglstorfer-Zuspiel nur die linke Stange. Kurze Zeit später brandet ein zweites Mal bereits Torjubel auf, als Eidenbergs Thomas Pargfrieder einen Grubhofer-Stanglpass in Richtung eigenes Tor befördert, Thomas Aichinger im Kasten der Hausherren aber genau richtig steht. Kurze Zeit später beendet Schiedsrichter Takacs den Schlager der Runde, der mit einer aus Sicht der Gastgeber etwas schmeichelhaften Punkteteilung endet, über die sich niemand so richtig freuen kann...
Denn weiter geholfen ist mit diesem Remis keinem der beiden Teams, in Wahrheit spielt die Punkteteilung der beiden Verfolger einzig und allein Spitzenreiter Aigen-Schlägl in die Karten, der mit seinem 2:1-Erfolg in Walding den Vorsprung auf mittlerweile fünf Zähler ausbauen konnte, und damit wohl kaum mehr einzuholen ist. Zum dritten Mal in den jüngsten vier Spielen verabsäumte es die Mannschaft rund um Kapitän Manfred Gahleitner, sich für spielerisch durchwegs ansehnliche Leistungen selbst zu belohnen. Seit der unglücklichen Niederlage in Aigen, wo man trotz spielerischer Überlegenheit den Platz als Verlierer verlassen musste, scheint beim Aufsteiger gewissermaßen "der Wurm" drinnen zu sein. Nichtsdestotrotz: Auf die in dieser Saison gezeigten Leistungen darf man im Lager der Orange-Schwarzen durchaus auch etwas stolz sein. Auch wenn die Chancen auf einen möglichen Aufstiegs- oder Relegationsplatz wohl nur mehr theoretischer Natur sind, so wird die Mannschaft in den noch ausstehenden drei Runden alles geben, um eine tolle Aufstiegssaison erfolgreich abzuschließen. Bereits am kommenden Sonntag, 28. Mai trifft man zuhause auf Tabellenschlusslicht St. Stefan, und damit auf eine Mannschaft, die in Arnreit um den letzten Funken Hoffnung auf einen möglichen Ligaverbleib kämpfen wird. Bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist für die Waldmarker verlieren verboten, während die Hausherren mit einem Sieg vor heimischer Kulisse Tabellenplatz drei verteidigen und einen weiteren Schritt in Richtung "beste Heimmannschaft der Liga" machen könnten. Los geht's am Sonntag wie gewohnt mit dem Spiel der Reservemannschaften um 14:00 Uhr, ehe es ab 16:00 Uhr zum Kräftemessen der beiden Kampfmannschaften kommt.
Reserve: Eidenberg/Geng - Arnreit 2:1 (1:0)
Ein bitteres Ende nahm das Duell zwischen dem Dritten und dem Vierten aus Sicht der Gäste aus Arnreit. In einem weitestgehend ausgeglichenen Spiel schenkten sich beide Mannschaften nichts, waren beide Seiten bemüht, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Etwas besser gelang das im ersten Durchgang den Hausherren aus Eidenberg, die aufgrund einer starken Anfangsphase auch rasch in Führung gingen. Topscorer Daniel Kaiser brachte mit seinem bereits 20. Saisontreffer die Gastgeber mit 1:0 in Front (8.). Die Flandorfer-Elf ließ sich durch diesen frühen Gegentreffer jedoch nicht wirklich aus dem Konzept bringen, blieb weiterhin ihrer Linie treu, und bot dem Gegenüber über weite Strecken Paroli. Einziges Manko: Richtig gefährlich vor das Tor von Thomas Krenn kamen die Gäste in Durchgang eins nicht. Das änderte sich im zweiten Spielabschnitt: Zwanzig Minuten vor Schluss beschert ein Eigentor den nicht unverdienten Ausgleich für die Mannen im orange-schwarzen Dress. Als in der Schlussphase bereits alles auf eine gerechte Punkteteilung hindeutete, holte Eidenberg zu einem alles entscheidenden K.O.-Schlag aus. Andreas Köppl entscheidet in der letzten Aktion des Spiels mit einem Kopfballtreffer dieses zu Gunsten des Tabellendritten. Damit bleibt nicht nur ein neunzigminütiger, aufopferungsvoller Kampf der Gäste unbelohnt, sind nach dieser Niederlage die Chancen auf einen möglichen Stockerlplatz zu Saisonende für die Flandorfer-Jungs wohl auf ein Minimum gesunken. Nichtsdestotrotz wird die Mannschaft in den noch ausstehenden drei Begegnungen alles in die Waagschale werfen, um den starken vierten Tabellenplatz zu verteidigen. Ein echter Brocken wartet auf die Orange-Schwarzen am kommenden Spieltag: Mit St. Stefan gastiert der aktuelle Tabellenführer in Arnreit. Mut machen sollte den Hausherren die Tatsache, dass sie den Waldmarkern als bislang einzige Mannschaft in dieser Spielzeit eine Niederlage zufügen konnten.
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