Bann gebrochen: Arnreit besiegt Wartberg
- Manuel Lindorfer
- 13. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Eine lange Durststrecke fand aus orange-schwarzer Sicht am vergangenen Spieltag ein jähes Ende. Nach sechs Niederlagen in Folge, darunter Spiele, wo zum Teil klare Führungen am Ende noch aus der Hand gegeben wurden, gelang im Rahmen der 17. Meisterschaftsrunde endlich wieder ein voller Erfolg gegen eine Auswahl aus Wartberg ob der Aist. Und das in einem für beide Mannschaft durchaus nicht unbedeutenden Spiel.
Eine Woche nach der bitteren Niederlage im Derby gegen Lembach stand für die Orange-Schwarzen mit dem Heimspiel gegen Wartberg/Aist ein durchaus richtungsweisendes Spiel auf dem Programm. Während des für die Gäste aus dem Bezirk Freistadt darum ging, den Rückstand auf Arnreit zu verkürzen, wollten die Hausherren vor heimischem Publikum eine echte Unserie beenden, gingen doch die letzten sechs Aufeinandertreffen allesamt an die "Blues" aus Wartberg. Nur ungern denkt man in Arnreit an die unglückliche weil ebenso vermeidbare Niederlage in der Hinrunde zurück, als man eine vermeintlich komfortable 2:0-Führung auf der Zielgeraden noch aus der Hand gab. Höchste Zeit also für eine Revanche. Knapp 200 Zuseher fanden sich bei bestem Fußballwetter in der M-TEC Arena ein, um dem für beide Seiten so wichtigen Aufeinandertreffen beizuwohnen. Die Partie braucht eine Zeitlang, um in Fahrt zu kommen, für den ersten Aufreger sorgt nach knapp zehn Minuten Arnreits Jakob Simader, dessen Abschluss nach Hackl-Zuspiel knapp am rechten Pfosten vorbeistreift. Insgesamt ist das Spiel in der Anfangsphase aber geprägt von einigen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten, bezeichnenderweise ist es eine Standardsituation, die für den nächsten Gefahrenmoment sorgt. Nach einer Ecke segelt Wartbergs Schlussmann Mario Hofer unter dem Spielgerät hindurch, Letzteres befördert Felix Koblmüller per Kopf über die Querlatte. Nach etwas mehr als einer halben Stunde gibt es dann den nächsten Aufreger im Strafraum der Gäste, als ein Abwehrspieler im Zweikampf mit Jakob Simader den Ball an die Hand bekommt. Schiedsrichter Erhard Fuchs-Eisner hat gute Sicht auf die Situation und entscheidet folgerichtig auf Strafstoß für die Gastgeber. Strafstöße sind in Arnreit "Chefsache", und Kapitän Michael Furtmüller verwandelt in gewohnt souveräner Manier zur Führung für seine Mannschaft. Beflügelt durch diesen Führungstreffer nimmt die Partie auf Arnreiter Seite jetzt etwas Fahrt auf, und das macht sich noch vor dem Seitenwechsel bezahlt. Felix Koblmüller steckt auf der rechten Seite wunderbar auf den einlaufenden Jakob Simader durch, dessen scharfe Hereingabe mit Kevin Aiglstorfer am langen Pfosten einen Abnehmer findet (40.). Ein herrlich heraus gespielter Treffer, der für eine aus Arnreiter Sicht komfortable Pausenführung sorgt.
Nach dem Seitenwechsel ist den Hausherren deutlich anzumerken, dass sie in diesem Spiel für eine vorzeitige Entscheidung sorgen wollen. Die Ecker-Elf kommt gut aus der Kabine und findet durch Jakob Simader, der im Eins-gegen-Eins mit Wartberg Schlussmann Hofer seinen Meister findet, ein erste richtig gute Gelegenheit auf das 3:0 vor. Nach etwas mehr als einer Stunde verliert die Begegnung dann aber mehr und mehr an Fahrt. Arnreit verwaltet den Vorsprung geschickt, von Wartberg kommt insbesondere im Spiel nach vorne zu wenig. So plätschert die Partie ohne große Höhepunkt vor sich hin, ehe die Gäste in der Schlussphase doch noch einmal das Herz in die Hand nehmen und zumindest versuchen, gefährliche Aktionen zu kreieren. Es bleibt jedoch meistens beim Versuch, und trotzdem kommt in der Schlussphase noch einmal unnötig Spannung auf. Ein hoher Ball der Wartberger wird von einem Arnreiter Abwehrspieler noch ganz leicht abgefälscht, woraufhin Goalie Klemens Neumüller - der im Übrigen eine souveräne Leistung bot - etwas irritiert scheint und der Ball irgendwie den Weg vorbei an ihm in die Maschen findet (86.). Der Anschlusstreffer aus dem vielzitierten Nichts, der im Arnreiter Lager für unschöne Déjà-vu-Momente sorgt. Ein Comeback der "Blues" wie noch im Herbst bleibt an diesem Nachmittag aber aus, und die Heimischen bringen auch die dreiminütige Nachspielzeit ohne größere Probleme über die Bühne und drei immens wichtige Punkte damit ins Trockene.
Am Ende geht der Sieg aus Arnreiter Sicht ohne Zweifel in Ordnung, war man doch über die gesamten neunzig Minuten hinweg die deutlich aktivere Mannschaft. Auch wenn die Partie ab Minute 60 merklich an Fahrt verlor fanden die Gäste aus Wartberg praktisch keine Mittel, um die - mit Ausnahme des Gegentreffers - sattelfeste Hintermannschaft der Orange-Schwarzen vor ernsthafte Probleme zu stellen. Mit diesem Dreier beendet die Ecker-Elf nicht nur ihre "Unserie" gegen Wartberg, gingen doch die letzten sechs Aufeinandertreffen allesamt an die Mannschaft aus dem Bezirk Freistadt, sondern hält damit einen Verfolger aus den hinteren Tabellenregionen erfolgreich auf Distanz. Diesen positiven Schwung gilt es aus orange-schwarzer Sicht jetzt mitzunehmen, denn die kommende Aufgabe hat es so richtig in sich. Am 18. Spieltag gastieren Michael Furtmüller und Co. nämlich bei niemand Geringerem als den aktuellen Tabellenführer aus St. Oswald bei Freistadt. Dort hat man praktisch nichts zu verlieren und wird folglich alles in die Waagschale werfen, um dem Spitzenreiter das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Bezirksliga Nord, Runde 18
USV St. Oswald/Fr. vs. Union M-TEC Arnreit
Samstag, 19. April
14:30 Uhr (1b) | 16:30 Uhr
Sportplatz USV St. Oswald/Fr.
Reserve: Arnreit - Wartberg/Aist 4:0 (0:0)
Den nächsten vollen Erfolg landen konnte auch Arnreits Reservemannschaft, die nach dem respektablem Remis bei Tabellenführer Lembach in der Vorwoche dieses Mal Boden auf den Spitzenreiter gut machen konnte. Die Elf von Trainer Georg Lindorfer war gegen einen doch stark ersatzgeschwächten Gegner von Beginn weg die klar tonangebende Mannschaft, verabsäumte es jedoch in Halbzeit eins aus einer Vielzahl sich bietender Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Die Partie blieb damit aus Arnreiter Sicht unnötig lange offen, erst nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren dann Nägel mit Köpfen. Wenige Minuten nach Wiederbeginn vollendete Alexander Engleder (49.) einen schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite, und damit war der Bann dann buchstäblich gebrochen. Benedikt Leibetseder (59.), Manuel Lindorfer (79.) und Jan Hofer (82.) schraubten das Ergebnis in weiterer Folge noch weiter in die Höhe, einen noch höheren Arnreiter Sieg vereitelte einzig Wartbergs stark agierender Schlussmann, der einige Hochkaräter entschärfen konnte. Mit dem zweiten Punktemaximum im Frühjahr bleibt die Lindorfer-Elf dem Spitzenduo weiter auf den Fersen und trifft nächste Woche in einem echten Spitzenspiel auf den direkten Verfolger auf St. Oswald/Fr.
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