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  • AutorenbildManuel Lindorfer

Aufstiegszug ist abgefahren: Keine Tore an der Donau

Die letzte Auswärtsfahrt der Saison 2016/17 führte die Zach-Elf aus Arnreit ins beschauliche Franz-Amschlinger-Stadion in Aschach an der Donau. Mit einem Sieg gegen den Tabellenfünften wollte der Aufsteiger die Titelentscheidung in der 1. Klasse Nord auf den letzten Spieltag vertagen, am Ende kam es aber wieder einmal ganz anders. Zum bereits fünften Mal im Verlauf der Rückrunde mussten die Orange-Schwarzen brüderlich die Punkte teilen - rückwirkend betrachtet wohl zu oft -, womit auch die letzten Arnreiter Aufstiegshoffnungen vorzeitig geplatzt sind.


Am Pfingstsamstag stand für die Elf von Trainer Herbert Zach das letzte Auswärtsspiel der Saison 2016/17 auf dem Programm. Dieses führte den Aufsteiger nach Aschach an der Donau, wo man mit dem Tabellenfünften auf eine technisch versierte und spielstarke Mannschaft traf. Nach dem glatten 4:0-Erfolg in der Vorwoche gegen Schlusslicht St. Stefan wollten die Orange-Schwarzen in Aschach nachlegen, und so die Entscheidung im Kampf um den Meistertitel in der 1. Klasse Nord auf die letzte Runde vertagen.


Unter der Leitung des souveränen Schiedsrichters Peter Oberlaber entwickelte sich vor knapp 200 Zusehern im fast schon idyllischen Franz-Amschlinger-Stadion in Aschach, das mit einem perfekt bespielbaren Grün aufwarten konnte, ein relativ ausgeglichenes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die um ihre spielerische Linie bemüht waren. Trotz der relativ hohen Temperaturen beginnen beide Seiten flott, ist das Spiel von Beginn weg von einer hohen Intensität - jedoch im Rahmen des Erlaubten - geprägt. Für den ersten Gefahrenmoment sorgen nach einer kurzen Phase des gegenseitigen Abtastens die Gäste aus Arnreit, die durch einen Stockinger-Schuss um ein Haar in Führung gehen. Aschachs Goalie Buchroithner unterschätzt den Schuss aus spitzem Winkel, hat Glück, dass dieser nicht den Weg ins Tor findet sondern von der Stange wieder zurück ins Spielfeld springt. Nachdem die vermeintliche Arnreiter Führung durch Kevin Aiglstorfer kurz zuvor zu Recht wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wird, klopfen nach knapp zwanzig Minuten auch die Hausherren erstmals gefährlich am Tor der Gäste an. Bei einem gut angetragenen Wimmer-Freistoß muss Schlussmann Dominik Neumüller sein ganzes Können aufbieten, um den Ball aus der linken Ecken zu fischen. Es sollte dies allerdings mehr oder minder das einzige Mal an diesem Nachmittag sein, dass der Arnreiter Torwart derart gefordert wird. Von den Gastgebern, die in der Vorwoche eine herbe 0:6-Pleite gegen Schenkenfelden hinnehmen mussten, kam im Spiel nach vorne merklich wenig, war die Baschinger-Elf wohl darum bemüht, hinten die Null zu halten. Doch auch auf der gegenüberliegenden Seite tun sich die Gäste schwer, sich Chancen herauszuarbeiten. Aschach steht defensiv gut, lässt insbesondere über die Seiten kaum etwas zu, und hält so Arnreit weitestgehend vom Heimtor fern. Einzig ein Freistoß von Lukas Stockinger, der jedoch zu zentral ausfällt, und zwei Riederer-Kopfbälle, bei denen der nötige Nachdruck fehlt, sorgen vor der Halbzeitpause noch für etwas Gefahr. Folglich steht beim Pausenpfiff durch Schiedsrichter Oberlaber beiderseits die Null - die zweite Halbzeit kann fast nur besser werden.


Sie wird es auch, zumindest was den Spielfluss anbelangt. Agierten die Gäste in Durchgang eins phasenweise zu viel mit hohen Bällen, läuft der Ball nun deutlich besser in den Reihen des Aufsteigers. Mit kontrolliertem Spielaufbau verlagert die Zach-Elf das Spiel über weite Teile in die Aschacher Hälfte, und findet so auch die eine oder andere gute Chance auf die Führung vor. Die wohl beste davon in Person von Patrick Aiglstorfer, der nach einem Gahleitner-Freistoß völlig frei zum Kopfball kommt, diesen wuchtig auf das kurze Eck setzt, jedoch in Aschachs Goalie Buchroithner seinen Meister findet. Wenig später landet ein Freistoß des Arnreiter Kapitäns dann nur auf der Querlatte, ehe kurz darauf mit Kevin Aiglstorfer der Goalgetter vom Dienst nach perfekter Vorarbeit seines Bruders Patrick aus gut fünfzehn Metern etwas zu überhastet abschließt. Den Torschrei bereits auf den Lippen haben die mitgereisten Anhänger bei einem sehenswerten Volley des zuvor eingewechselten Michael Furtmüller, der eine Leitner-Flanke optimal übernimmt, das lange Eck jedoch um Haaresbreite verfehlt. Die einzig nennenswerte Offensivaktion der Gastgeber, die ansonsten gut in Arnreits Defensive aufgehoben sind, gibt es erst in der Schlussphase, und resultiert bezeichnenderweise aus einem ruhenden Ball. Der Direktversuch des eingewechselten Leander Jomrich wird jedoch zur sicheren Beute des über weite Strecken unterbeschäftigten Arnreiter Schlussmanns. In den Schlussminuten probiert die Zach-Elf dann noch einmal alles, gefährlich kommen aber auch die Orange-Schwarzen nicht mehr ins gegnerische Angriffsdrittel. Als nach 92 Minuten Schiedsrichter Oberlaber das Spiel beendet ist es amtlich: Arnreit teilt zum vierten Mal in den jüngsten fünf Spielen die Punkte, und hat somit am letzten Spieltag keine Möglichkeit mehr, in das Aufstiegsrennen einzugreifen.


Auch wenn die Enttäuschung über das Platzen der letzten Aufstiegshoffnungen im Lager des Aufsteigers im ersten Moment überwiegen mag, so können die Mannen rund um Kapitän Manfred Gahleitner durchaus stolz auf das bislang Erreichte sein. Nie zuvor war eine Arnreiter Mannschaft erfolgreicher in der 1. Klasse unterwegs, und nie zuvor hätte man sich vor Beginn dieser Saison träumen lassen, dass man noch am vorletzten Spieltag mitten im Kampf um den Meistertitel stecken würde. Was die Mannschaft in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet hat ist durchaus beachtlich und verdient höchsten Respekt, auch wenn in den letzten Runden etwas Sand ins Getriebe geriet. Die fünf Unentschieden, die die Orange-Schwarzen in der Rückrunde zu Buche stehen haben, sind eindeutig zu viele, um am Ende ganz vorne zu stehen. Oft fehlte schlicht und einfach das nötige Quäntchen Glück - jenes Quäntchen, auf das man sich in der heißen Phase in der Hinrunde ein ums andere Mal verlassen konnte. Auch wenn das letzte Heimspiel der Saison am kommenden Sonntag nicht mehr jene Bedeutung hat, die man sich erhofft hätte, so wird die Mannschaft gegen die Elf aus Walding noch einmal alles in die Waagschale werfen, um eine sehr erfolgreiche Saison auch ebenso erfolgreich zu beschließen. Während es für die Gäste aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung darum geht, einer möglichen Relegation doch noch zu entgehen, wollen die Hausherren mit einem Sieg in die Sommerpause gehen, und so den Titel "beste Heimmannschaft der Liga" unter Dach und Fach bringen. Darüber hinaus könnte mit Kevin Aiglstorfer Arnreits Torschütze vom Dienst im Fernduell mit Sarleinsbachs Marco Märzinger im Kampf um die Torjägerkrone mit einer entsprechenden Leistung für eine Entscheidung zu seinen Gunsten sorgen. Jede Menge Brisanz also im Vorfeld des letzten Auftritts der Orange-Schwarzen am kommenden Sonntag, 11. Juni. Gespielt wird - wie zuhause gewohnt - um 14:00 Uhr (1b) und 16:00 Uhr (KM). Die Mannschaft würde sich zum Abschluss noch einmal über tatkräftige und zahlreiche Unterstützung freuen!


Reserve: Aschach/D. - Arnreit 0:5 (0:3)


Über eine durchwegs erfolgreiche Auswährtsfahrt durfte sich Arnreits Reservemannschaft sowie deren Trainer Clemens Flandorfer freuen. Gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht aus Aschach wurde der Vierte seiner Favoritenrolle mehr als gerecht, wenngleich die Gäste aus dem Mühlviertel nicht in jeder Hinsicht zufrieden sein dürften. In einem von Beginn weg recht einseitigen Spiel, in dem die Orange-Schwarzen mehr mit den sehr heißen Temperaturen als mit dem Gegner zu kämpfen hatten, bog Arnreit dank eines Mittermayr-Doppelpacks in den Minuten 14 und 19 bereits früh auf die Erfolgsspur ab. Bereits im ersten Spielabschnitt fanden die Gäste ein Gros an Chancen vor, einzig die konsequente Verwertung derselben verhinderte, dass Arnreit bereits zur Halbzeitpause eine (verdientermaßen) hohe Führung innehatte. Die Seiten gewechselt wurden dann dennoch beim Stand von 3:0, den kurz vor dem Pausenpfiff ein Treffer von Thomas Grubhofer markierte. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen nichts: Aschach, das aufgrund akuten Personalmangels nun zeitweise sogar in Unterzahl agierte, fand kein probates Mittel gegen die souverän agierenden Gäste, die - rückwirkend betrachtet - aus ihrem spielerischen und personellen Vorteil zu wenig Kapital schlugen. In einer Partie, die längst entschieden war, besorgten Thomas Grubhofer (67.) und Georg Lindorfer (87.) mit ihren Treffern den Endstand von 5:0, mit dem die Hausherren wohl noch mehr als gut bedient waren. Bereits zuvor ließ die Flandorfer-Elf mehrere Hochkaräter liegen, darunter - und das nicht zum ersten Mal in der Rückrunde - auch einen Strafstoß. Am Ende aber ist der dreizehnte Saisonsieg aus Sicht der Orange-Schwarzen sicher auch einer der ungefährdetsten, und auch wenn in der Tabelle nach oben oder unten "nichts mehr geht", so ist diese Leistung eine Bestätigung für den starken vierten Tabellenplatz, auf dem Arnreits Reservemannschaft die Saison 2016/17 beenden wird. Im letzten Heimspiel der Saison am kommenden Sonntag will die Mannschaft von Coach Clemens Flandorfer auch gegen den Tabellensechsten Walding nach Möglichkeit voll anschreiben, und so eine recht erfolgreiche Spielzeit standesgemäß beschließen.


 

Für Aschachs Offensivkünstler war gegen den Aufsteiger kaum ein Durchkommen

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