Eine Woche nach dem 1:0-Heimerfolg gegen Klaffer stand für die Orange-Schwarzen das nächste Aufeinandertreffen mit einem unmittelbaren Tabellennachbarn auf dem Programm. Im ersten von zwei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen bekam es die Zach-Elf mit Schenkenfelden zu tun, einer Mannschaft, die einen etwas holprigen Start in die neue Spielzeit hinlegte, und die mit fünf erspielten Punkten nach ebenso vielen Runden deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück lag. Im Duell zweier Nachzügler sollte sich der Aufsteiger, dem im dritten Anlauf endlich auch auf fremdem Grün der Knopf aufging und voll punkten konnte, als Sieger hervortun.
Herrliches Spätsommerwetter und eine aufgrund der aktuellen Tabellensituation spannende Ausgangslage waren die idealen Rahmenbedingungen für das Duell zwischen der Sportunion Schenkenfelden und dem Aufsteiger aus Arnreit in Runde sechs der 1. Klasse Nord. Beide Mannschaften legten einen eher mäßigen Start in die neue Spielzeit hin, insbesondere die Gastgeber aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung blieben mit fünf Zählern aus den ersten fünf Partien deutlich hinter den eigenen Erwartungen. Während die Grüner-Elf nach zuletzt zwei Niederlagen am Stück zurück in die Erfolgsspur finden wollte, ging es für die Orange-Schwarzen nach dem Sieg gegen Klaffer darum, nachzulegen, und um nach Möglichkeit erstmals auch in der Fremde voll zu punkten.
Vor rund 150 Zusehern entwickelte sich dann von Anfang an eine Begegnung, die weniger mit spielerischen Höhepunkten zu überzeugen wusste, in der beide Mannschaften sich abwartend und mit langen Bällen begegneten. Die erste Möglichkeit der Partie finden die Gäste aus Arnreit vor, bei denen nach einem eher missratenen Freistoß Patrick Aiglstorfer etwas überraschend an den Ball kommt, sich nach einer guten Mitnahme im gegnerischen Sechzehner aber verstolpert, ehe es richtig gefährlich wird. Kurz darauf werden auch die Hausherren im Angriffsdrittel erstmals vorstellig, als sich Alexander Walchshofer auf rechts gut durchsetzt, ihm Arnreits Schlussmann Dominik Neumüller allerdings den Winkel gut verkürzt und so die Chance bereits im Keim erstickt. Je länger die Partie andauert, desto besser stellt sich die Zach-Elf auf das Spiel der Gastgeber ein, die mit ihren hohen Bällen in die Spitze meist in Arnreits Defensive ihren Meister finden. Richtig brenzlig wird es aus Sicht der Gastmannschaft in Durchgang eins wenn dann nur durch Schüsse aus der zweiten Reihe, bei denen Schenkenfelden jedoch die nötige Präzision vermissen lässt. Während in den Anfangsminuten hohe Bälle auch auf Seiten der Gäste das probateste Mittel zum schnellen Überbrücken des Mittelfeldes zu sein schien, kommt der Aufsteiger mit fortlaufender Spieldauer auch mit spielerischen Mitteln in die Nähe des Ganhör-Gehäuses. Ein gut vorgetragener Spielzug in Minute 25 ist es dann auch, der dem Spiel eine entscheidende Wende geben sollte. Kevin Aiglstorfer wird von Michael Furtmüller schön freigespielt, kann alleine in Richtung des Schenkenfeldner Tores ziehend nur mehr durch ein Foul gestoppt werden. Der stets souveräne Schiedsrichter Nurfet Dizdarevic bewertet die Situation absolut korrekt und schickt mit Bernhard Ganhör den foulenden Spieler wegen Torraubs vorzeitig unter die Dusche - die Hausherren müssen damit mehr als eine Stunde in Unterzahl agieren. Wenige Minuten später kommt es für die Grüner-Elf noch dicker: Thomas Grubhofer setzt nach einer Hereingabe von der linken Seite entschlossener nach als Schenkenfeldens Defensive und kann den Ball im zweiten Versuch in die Maschen setzen, nachdem er im ersten noch an Goalie Ganhör gescheitert war (33.). Die Gäste führen, und das mit einem Mann mehr. Kurz darauf sehen sich die Gastgeber beinahe mit einem höheren Rückstand konfrontiert, als ein Aiglstorfer-Schuss an den linken Pfosten klatscht. Der frühe Ausschluss und der kurz darauf folgende Rückstand hinterließ merklich Eindruck bei den Heimischen, die bis zum Pausenpfiff durch Schiedsrichter Dizdarevic keinen wirklich gefährlichen Angriff mehr auf das Gästetor fahren können. Die Gäste haben nach Ende der ersten fünfundvierzig Minuten das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle, zudem einen Mann mehr auf dem Platz, und nehmen eine letztendlich verdiente 1:0-Führung mit in die Halbzeitpause.
Nur wenige Minuten ist die zweite Spielhälfte alt, als die Gäste ihren zweiten Treffer bejubeln - allerdings zu früh. Ein schön vorgetragener Angriff über die rechte Seite wird von Michael Furtmüller mustergültig abgeschlossen, er muss ein Grubhofer-Zuspiel nur mehr über die Linie stochern. Während die Zach-Elf das 2:0 bejubelt, revidiert Schiedsrichter Dizdarevic nach Rücksprache mit seinem Assistenten die Entscheidung, und verweigert dem Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition die Anerkennung - eine höchste umstrittene Szene, die die Gäste in weiterer Folge etwas aus dem Konzept bringen sollte. Denn trotz der numerischen Überlegenheit fällt der Aufsteiger mit fortschreitender Spieldauer zurück, und macht so einen angeschlagenen Gegner wieder stark. Schenkenfelden versucht mit Mann und Maus aus dem Rückfall der Gäste Potenzial zu schlagen, und kommt auch einige Male gefährlich in Richtung des Neumüller-Gehäuses. Meist ist jedoch vor dem Arnreiter Strafraum Schluss, wenngleich die Orange-Schwarzen die Angriffsbemühungen der Hausherren nicht immer mit fairen Mitteln unterbinden können. Aus den sich dadurch bietenden Standardsituation holen die Gastgeber aber letztendlich zu wenig heraus, um Dominik Neumüller im Arnreiter Kasten ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Umgekehrt läuft allerdings bei den Gästen im Spiel nach vorne nicht mehr wirklich viel zusammen, wodurch Schenkenfelden in dieser Phase nicht wirklich um einen zweiten, vermutlich spielentscheidenden Gegentreffer bangen muss. Als das Spiel langsam aber sicher auf die Zielgerade einbiegt, wird das Aufbäumen der Grüner-Jungs in Halbzeit zwei belohnt: Arnreit bringt nach einem Einwurf den Ball nicht aus der Gefahrenzone, wodurch Schenkenfeldens Gerald Leitner an der Strafraumgrenze den genau im richtigen Moment durchstartenden Stefan Weissenböck bedienen kann, der mit viel Tempo in den Sechzehner zieht und aus kurzer Distanz draufhält. Arnreits Schlussmann ist zwar mit den Händen noch am Ball, kann einen Einschlag aber nicht mehr verhindern (82.). Der aufopfernde Kampf der Hausherren scheint also doch noch unbelohnt zu bleiben. Leider, aus Sicht der Gastgeber, dann doch, denn nur vier Minuten nach dem Ausgleich holt die Zach-Elf zum entscheidenden K.O.-Schlag aus: ein Ballgewinn im Mittelfeld, schnelles Umschaltspiel und ein abgebrühter Kevin Aiglstorfer sind maßgeblich für die Entstehung des zweiten Arnreiter Treffers. Letzterer wird von Kapitän Manfred Gahleitner ideal in der Schnittstelle freigespielt, entwischt seinen Bewachern und bleibt auch alleine vor Schenkenfeldens Goalie Daniel Ganhör cool, netzt überlegt zum 2:1 in die kurze Ecke ein (86.). Er macht es somit besser als sein Bruder Patrick, der kurz zuvor nach einem Lindorfer-Freistoß völlig freistehend zum Kopfball kommt, den Ball allerdings nicht richtig trifft, und den vermeintlichen Matchball an die Querlatte setzt. Die Heimischen werfen in den letzten Minuten der Begegnung noch einmal alles nach vorne, der Sturmlauf Schenkenfeldens bleibt aber unbelohnt. Letztendlich setzten sich die Gäste aus Arnreit nach einer mehr als einstündigen Überzahl denkbar (und unnötig) knapp gegen aufopfernd kämpfende Gastgeber durch, die den Orange-Schwarzen trotz ihrer numerischen Unterlegenheit an diesen Nachmittag jede Menge Probleme bereiteten. Am Ende muss die Grüner-Elf den Platz zum dritten Mal in Folge als Verlierer räumen, während der Aufsteiger zum ersten Mal in der laufenden Saison auswärts voll punkten konnte.
Für die Zach-Elf bedeutet der zweite Sieg am Stück nicht nur einen wichtigen Punktezuwachs, es ist vor allem auch ein Sieg für das Selbstvertrauen - endlich hat es auch auf fremdem Platz geklappt. Auch wenn im Spiel gegen Schenkenfelden längst nicht alles funktionierte, so machte man insbesondere in der ersten Spielhälfte vieles richtig. Mit einer etwas besseren Chancenauswertung hätte man wohl schon vor der Pause für klarere Verhältnisse sorgen können, so wurde es in einer turbulenten Schlussphase einmal mehr zur Zitterpartie. Am Ende gelang es dem Aufsteiger aber dann doch die mehr als einstündige Überzahl auch in Zählbares umzumünzen, mit dem dritten vollen Erfolg in der noch jungen Spielzeit machen die Orange-Schwarzen auch in der Tabelle einen Schritt nach vorne - die Richtung stimmt. Am kommenden Wochenende muss die Mannschaft rund um Kapitän Manfred Gahleitner erneut auswärts ran, und zwar bei niemand geringerem als dem aktuellen Tabellenführer. Die Hutsteiner-Elf aus Kollerschlag steht nach sechs Runden mit fünfzehn Zählern auf dem Platz an der Sonne, den man zu einem großen Anteil dem zuletzt bestens aufgelegten Sturmduo Wöss-Plojhar zu verdanken hat. Gegen den Spitzenreiter ist der Liganeuling zumindest vom Papier her klarer Außenseiter, kampflos wird man den Kollerschlägern die Punkte jedoch garantiert nicht überlassen. Gespielt wird am kommenden Sonntag, 2. Oktober um 14:00 Uhr (1b) bzw. 16:00 Uhr (KM).
Reserve: Schenkenfelden - Arnreit 2:1 (2:1)
"Da wäre mehr drinnen gewesen" - So kurz und prägnant lässt sich wohl der gestrige Auftritt von Arnreits Reservemannschaft beim Tabellenletzten in Schenkenfelden am Treffendsten auf den Punkt bringen. Gegen das bis dahin punktelose Schlusslicht musste die Flandorfer-Elf bereits nach drei Minuten einem Rückstand hinterherlaufen, als ein abgefälschter Freistoß von Christoph Gossenreiter den Weg ins Tor fand. Auch wenn das spielerische Gleichgewicht nach nur zwei Minuten durch einen etwas kuriosen Treffer von Fidan Zeka, der einen missglückten Abschlag von Schenkenfeldens Schlussmann in das Heimtor "blockt", wiederhergestellt ist, finden die Gäste über die gesamte erste Spielhälfte hinweg nicht wirklich zu ihrem Spiel. Viele Missverständnisse und die fehlende letzte Konsequenz im Angriffsdrittel ersticken die Arnreiter Offensivbemühungen oftmals schon im Keim. Etwas zielgerichteter agieren da die Hausherren, die nach zwanzig Minuten durch einen Treffer von Lukas Winkler mit 2:1 in Führung gehen - mit diesem Spielstand geht es dann auch in die Halbzeitpause. Nach Wiederbeginn ist den Gästen dann das Bemühen zwar nicht abzusprechen, ein Treffer will der Flandorfer-Truppe an diesem Nachmittag aber just nicht mehr gelingen. So bringen die Gastgeber die knappe Führung sicher über die volle Distanz - mit dem ersten Saisonsieg kann die Scherb-Elf den Anschluss an den Rest der Liga wiederherstellen. Für die Gäste ist es die zweite Niederlage am Stück, die erhoffte Platzverbesserung blieb aus. Schon am kommenden Wochenende in Kollerschlag will man aber zurück auf die Siegerstraße finden, gegen den Tabellenfünften darf sich die Mannschaft von Coach Clemens Flandorfer durchaus Chancen ausrechnen.
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